AV-Produktion

CinePostproduction meldet Insolvenz an

Die CinePostproduction GmbH hat am 13. August die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Die Postproduktionsfirma, die 2011 ihr einhundertjähriges Geschäftsjubiläum feierte, vollzieht gerade den Wandel von analoger zu digitaler Produktion. Das Mutterunternehmen Cinemedia Film AG hatte für 2012 einen starken Umsatzrückgang von 18,2 % im Vergleich zum Vorjahr gemeldet und dafür die Abnahme des Analogbereiches verantwortlich gemacht (mediabiz vom 12.3.2013). Im vergangenen Jahr waren daraufhin die Kopierwerke der Cinepostproduction in Hamburg und Köln geschlossen worden.
Der digitale Bereich wachse zwar, die Branche leide jedoch unter einem starken Preisdruck. Ende Juli hatte die CineMedia Film AG gemeldet, die angestrebten Umsatzziele nicht erreichen zu können und dies neben der schwindenden Nachfrage nach analogen Filmkopien auch auf die Erwartung zurückgeführt, dass sich die angespannte Preisentwicklung in der digitalen Postproduktion weiter verschlechtern werde (mediabiz vom 31.7.2013)


Unter Leitung des vorläufigen Insolvenzverwalters Ammann geht der Geschäftsbetrieb vorerst normal weiter. Laufende Aufträge, wie „Der Medicus“ werden bearbeitet, neue angenommen. Dabei ist für die MitarbeiterInnen der Niederlassungen in München, Hamburg, Berlin, Köln und Halle an der Saale die Zukunft ungewiss. Noch bis Ende Oktober erhalten sie Insolvenzgeld. In einer Pressemitteilung schätzte Ammann jedoch die Chancen des Unternehmens positiv ein und hob sein hervorragendes Leistungsspektrum hervor.


Insgesamt befindet sich die Postproduktionsbranche in einem schwierigen Fahrwasser. Die Kostenansätze für die Postproduktion werden mindestens seit 2011 mit dem Argument einer günstigeren digitalen Technik reduziert. Der Verband Technischer Betriebe für Film & Fernsehen (VTFF) kam nach der Auswertung einer im Sommer durchgeführten Branchenumfrage zur Erkenntnis, dass die in der Anschaffung immer billiger werdende Technik die Einstiegsschwelle von Produktionsfirmen sinken lasse, was einen Preisverfall bis zu 50 Prozent auslöse. So wurde bereits 2012 angesichts eines von 5,5 (2011) auf 6,8 Millionen Euro (2012) gestiegenen Defizits und eingebrochenem Umsatz die Kopierwerks-Kapazitäten des Unternehmens radikal heruntergefahren und in Berlin konzentriert worden. Gleichzeitig wurde die Orientierung auf digitale Dienstleistungen gestärkt.

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