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Bavaria Studios: Geschäftsführung macht marginales Angebot für Tariferhöhungen

(Berlin/München, 18. Dezember 2012) Die Geschäftsführung von Bavaria-Studios macht ein erstes Angebot für Tariferhöhungen. Die Komplettverweigerung wurde offenbar durch die angedrohten Streiks aufgelöst. ver.di hat deutlich gemacht: das Angebot ist nicht ausreichend, insgesamt viel zu niedrig, die Laufzeit zu lang. Die Arbeitgeberseite will zudem für alle Beschäftigten sogenannte Flexibilisierungen, um die Auslastungslücken für das Unternehmen günstiger zu halten. Das heutige Angebot wäre dann wohl ein Nullsummenspiel!?!
Am 17. Dezember ging die Tarifverhandlung für die Bavaria-Studios in die zweite Runde. Vorausgegangen war eine gescheiterte Verhandlung im Oktober, in der die Geschäftsführung Gespräche über eine Tariferhöhung kategorisch verweigert hatte. Danach hatten die Beschäftigten ihre Entschlossenheit zur Erreichung von Tariferhöhungen mit ersten Arbeitskampfmaßnahmen unter Beweis gestellt und die Geschäftsführer hierdurch zur Zusicherung konstruktiver Angebote bewegt. Gut an der heutigen Verhandlung war: die Geschäftsführung machte ein erstes Angebot für Tariferhöhungen und über Verschlechterungen des Tarifniveaus für Neueinstellungen soll nicht mehr verhandelt werden.

Schlecht ist: Bei Beibehaltung des Tarifniveaus soll es bei den Studios keine Neueinstellungen mehr geben. Als Gegenleistung für Entgeltsteigerungen werden "Flexibilisierungen“ gefordert. Schlecht sind auch die Daten des Angebots für Tariferhöhungen: Ab Februar 2013 sollen die Tarifgehälter um 1,25 % steigen und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,25 % des jeweiligen Gehalts gezahlt werden. Ab August 2014 sollen die Tarifgehälter dann um weitere 1,5 % steigen. Gesamtlaufzeit soll bis Ende Juli 2015 sein.

Angesichts einer Minderauslastung der Studios sollen im Gegenzug verschiedene Regelungen aus dem Manteltarifvertrag "flexibilisiert“ werden, wie die Geschäftsführung es nannte. Die Geschäftsführer fordern Mittel, um das Personal in Zeiten schlechterer Auslastung kostenneutral ins Minus zu disponieren oder anderweitig einsetzen zu können. Die konkreten Wünsche wird die Geschäftsführung im Laufe der Woche noch schriftlich nachreichen.

ver.di hatte für den Tarifabschluss eine Einmalzahlung von 400 € als Ausgleich für das entgangene Tarifjahr 2012 gefordert und Tariferhöhungen von linear 5 % ab Beginn des kommenden Jahres gefordert. Außerdem wäre ver.di bei zufriedenstellenden Tarifangeboten bereit, über begrenzte und faire Regelungen für die Minusdisposition im Rahmen von Zeitkonten nachzudenken. Ein Termin für die nächste Runde wurde noch nicht vereinbart.

"Die angebotenen Tariferhöhungen sind schon marginal, weil weit unter einem Inflationsausgleich. Wenn die Geschäftsführung dies zudem mit effektiven Flexibilisierungen bei Zuschlagszahlungen und ausgeweiteten Zeitkontenreglungen verbindet, soll dabei wohl ein Nullsummenspiel oder sogar weniger herauskommen. Das Spiel werden wir nicht mitmachen.“, erklärte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.

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