Newsletter SPOT #22 vom 17. Januar 2023

Newsletter SPOT #22 vom 17. Januar 2023

17. Januar 2023


Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Das neue Jahr läuft sich warm. Allerorts versucht man, nach vorn zu schauen, zu planen und sich auf neue Entwicklungen einzustellen. Dabei haben uns u.a. Corona und der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gelehrt, dass auch weise Voraussicht und sorgfältiges Planen nichts nützt, wenn Ereignisse über uns hereinbrechen. Was wir aber sicher wissen ist, dass wir uns weiterhin für Gute Arbeit einsetzen, gemeinsam für unsere Interessen einstehen, hier und da auch harte Bandagen anlegen müssen. Im Herbst werden wir auf unserem ver.di-Kongress die Menschen wählen, denen wir die nötigen Schritte in die Zukunft unserer Arbeit zutrauen.
Euer Team aus dem Bereich Medien bei ver.di
Die Themen:
  • Weg frei für erste Betriebsratswahlen bei Twitter
  • Rundfunk: Magere Tariferhöhungen
  • ver.di fordert Verbesserungen bei der Deutschen Welle
  • Warnung vor Übernahme der ProSiebenSat1-Gruppe durch Berlusconi
  • Negative Bilanz der Pressefreiheit bei der Räumung von Lützerath
  • Ausblick auf 2023 – die Medienthemen des Jahres
  • Nach Skandaljahr bei den Öffentlich-Rechtlichen: „Rundfunkreform zwingend“
  • Frauen in Chefetagen: 2023 muss mehr kommen
  • ZDF I: Intendant Himmler gegen Fusion mit ARD
  • ZDF II: Söder nicht mehr im Verwaltungsrat
  • Sat.1 stellt 60 Nachrichtenleute ein
  • Neuer Medienpodcast von epd und Grimme-Institut
  • Erster Public-Private-Podcast von rbb und detektor.fm
  • EuGH-Urteil zur Antidiskriminierung Selbstständiger
  • TERMINgeschäft
  • Impressum

RUND UM VER.DI

Weg frei für erste Betriebsratswahlen bei Twitter

Dem ersten Betriebsrat bei Twitter steht nun nicht mehr viel im Weg. Per einstweiliger Verfügung hatte der unlängst gewählte Wahlvorstand bei Twitter Germany am 15. Dezember 2022 die Wählerliste mit allen Twitter-Beschäftigten in Deutschland gerichtlich eingefordert, um die erste Betriebsratswahl bei Twitter durchzuführen. Mehrere Fristen hatte die Twitter Germany GmbH bis dahin bereits verstreichen lassen. Gleichzeitig hat ver.di Twitter mit einer Strafanzeige wegen Behinderung der Betriebsratswahl gedroht. Beides hat postwendend gewirkt.

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Rundfunk: Magere Tariferhöhungen

Bis kurz vor Weihnachten konnten nahezu alle ARD-Anstalten sowie die Deutsche Welle einen Tarifabschluss erzielen. Auch im ZDF einigten sich die Tarifparteien auf Eckpunkte eines Tarifvertrages, zu dem es nun noch eine Mitgliederumfrage geben wird. Das Deutschlandradio ist mit einer Verhandlung im Januar auf der Zielgeraden. Mit Warnstreiks seit dem Sommer und einem aktionsreichen ARD-weiten Streiktag am 9. November konnten die Gewerkschaften die mitunter zäh laufenden Verhandlungen voranbringen. Gesteckte Ziel sind jedoch nicht vollständig erreicht worden.

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ver.di fordert Verbesserungen bei der Deutschen Welle

ver.di mahnt an, die Arbeitsbedingungen, unter denen Sendungen und Beiträge für den deutschen Auslandssender produziert werden, kritisch in den Blick zu nehmen. Das aus Steuermitteln bezahlte Medienunternehmen müsse seine soziale Verantwortung für die Mitarbeitenden stärker wahrnehmen, so Christoph Schmitz, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes und zuständig für Medien. „Die Beschäftigten der Deutschen Welle, die für viele Weltgegenden und noch mehr Sprachen Programm produzieren, müssen anständig entlohnt werden, dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse müssen in Festanstellungen umgewandelt und eine klare Regelung für gleiche Mitbestimmungsrechte für alle geschaffen werden,“ fordert Schmitz.

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Warnung vor Übernahme der ProSiebenSat1-Gruppe durch Berlusconi

Die Berichte über die fortschreitenden Anteilskäufe durch die von der Familie Berlusconi gesteuerten Medienkonzern MediaForEurope (MFE) an der ProSiebenSat1 Media SE (P7S1) alarmieren die deutsche Medienwirtschaft. Die TV- und Streaming-Kanäle und die Geschäfte der von P7S1 geführten Onlinehandels- und Dating-Plattformen könnten unter einer europäischen Medienkonzentration bei der MFE leiden, weil die Märkte und Verbraucher*innen sich gegen eine politisch motivierte Machtübernahme bei dem in Bayern ansässigen Unternehmen wenden würden. Außerdem dürfte die Staatsferne unter der Einflussnahme von Silvio Berlusconi nicht mehr gewährleistet sein.

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Negative Bilanz der Pressefreiheit bei der Räumung von Lützerath

Während der Räumung von Lützerath hatte die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union(dju) in ver.di NRW einen Beobachter und Unterstützer vor Ort, um die Pressefreiheit zu gewährleisten. Hierdurch konnte zahlreichen Journalistinnen und Journalisten bei Konflikten mit der Polizei und RWE geholfen und Probleme gelöst werden. Wir ziehen am Ende der Räumung und Protestaktion eine negative Bilanz für die Pressefreiheit. Vor Ort waren mind. 800 Medienvertreter von nationalen und internationalen Medien aller Tendenzen und Formate.

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AUS DER BRANCHE

Ausblick auf 2023 – die Medienthemen des Jahres

Das Jahr hat kaum begonnen, doch schon jetzt ist klar: 2023 wird ein Jahr der Veränderungen in der TV-Branche - ein Überblick über zwölf Themen, die in den nächsten zwölf Monaten wichtig werden.

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Nach Skandaljahr bei den Öffentlich-Rechtlichen: „Rundfunkreform zwingend“

Die Herausforderungen für Politik und Sender nach den Skandalen im vergangenen Jahr beim rbb und anderen Anstalten sind groß. Denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk weiter in der Debatte bleibt – nicht zuletzt, wenn es um Tarifabschlüsse geht. Und um die künftige Höhe des Rundfunkbeitrags bahnt sich ein schwerer medienpolitischer Konflikt an.

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Frauen in Chefetagen: 2023 muss mehr kommen

Fazit von ProQuote Medien nach einem Besuch bei den Chefredaktionen einiger deutscher Medien: „Im Jahr 2023 erwarten wir mehr. Worte sind schön und gut, aber es sind die Taten, die zählen“, sagt Vorstandsvorsitzende Edith Heitkämper. Denn mehr Frauen in Führungspositionen und mehr Diversität in Redaktionen und deren Leitungen sei zwar ein Thema, aber eine echte Selbstverpflichtung würden fast alle Chefredaktionen ablehnen.

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ZDF I: Intendant Himmler gegen Fusion mit ARD

Eine Rede von WDR-Chef Tom Buhrow hat die Debatte um eine Fusion von ARD und ZDF wieder angefacht. ZDF-Intendant Norbert Himmler hält eine solche Machtkonzentration für falsch. Im dpa-Interview findet er auch keine Argumente für eine gemeinsame Mediathek mit der ARD.

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ZDF II: Söder nicht mehr im Verwaltungsrat

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat nach vier Jahren seine Mitgliedschaft im ZDF-Verwaltungsrat niedergelegt. Von einem Sprecher der bayerischen Staatskanzlei hieß es dazu, dass „umfangreiche Verpflichtungen in Bayern eine weitere Tätigkeit leider nicht zulassen.“ Ein*e Nachfolger*in ist noch nicht bekannt.

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Sat.1 stellt 60 Nachrichtenleute ein

In Zeiten von Streaming-Diensten sei man immer mehr darauf angewiesen, lokale Inhalte selbst anzubieten. Dazu zählten auch Informationssendungen, sagt Sven Pietsch, Chefredakteur im ProSiebenSat.1-Konzern, im Gespräch mit Anna Ringle von dpa. Für die neue Nachrichtenredaktion habe man 60 Leute eingestellt.

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Neuer Medienpodcast von epd und Grimme-Institut

Die Nachrichtenagentur epd und das Grimme-Institut podcasten ab heute in "Läuft" über Sehens- und Hörens¬wertes aus TV, Radio und Streaming, außerdem geht es um Medien-politik. Der Podcast erscheint zweimal pro Monat, Stamm-Host ist der epd-Journalist und Podcaster Alexander Matzkeit. Die 1. Folge thematisiert die ARD-Serie "Bonn" und Kriegsberichterstattung im TV.

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Erster Public-Private-Podcast von rbb und detektor.fm

Podcast-Premiere gab es am 19. Januar 2023 für „Teurer Wohnen“ von detektor.fm und radioeins vom rbb. Das Projekt ist der erste gemeinsame Podcast eines privaten Audio-Anbieters und einem öffentlich-rechtlichen Sender. Das auf sieben Folgen angelegte Format, das exklusiv von ARD MEDIA vermarktet wird, beschäftigt sich mit Themen des angespannten Wohnungsmarkts.

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EuGH-Urteil zur Antidiskriminierung Selbstständiger

Liegt ein unbefristeter Dienstvertrag vor, können sich Selbstständige auf die Regeln zur beruflichen Gleichbehandlung, den Schutz vor Diskriminierung, berufen. Das hat der Europäischen Gerichtshof (EuGH) am 12.1.23 in einem Urteil noch einmal bekräftigt. Denn – so der EuGH – die Auslegung der Antidiskriminierungs-Richtlinie „Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf“ aus dem Jahr 2000 erfasst jegliche berufliche Tätigkeit.

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TERMINgeschäft

2. Februar, 17 Uhr, München: Mitgliederversammlung Film Bayern

Das Treffen findet statt im Gewerkschaftshaus, Neumarkter Straße 22, 81673 München, 2. Etage Raum „Kurt Eisner“. Rückfragen zur Veranstaltung könnt ihr an Annette Greca per Email richten.

Bewerben bis 15. Februar: „Nordlichter“-Talentförderung

Die „Nordlichter“ bieten jungen Filmemacher*innen die Chance, ihr Debüt fürs Kino zu realisieren: Bei der neuen Ausschreibung des Talentförderprogramms von NDR, MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und nordmedia werden in Norddeutschland angesiedelte Spielfilmstoffe gesucht. Jedes Projekt wird mit 1.000.000 Euro finanziert. Bei der Ausschreibung sind Konzepte für vielfältig erzählte Geschichten mit originellen Handschriften gesucht, die den Raum Kino in all seinen Facetten ausloten.

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15. bis 23. Februar, Berlin: Woche der Kritik

Regisseure, die sich in die Geschichte einmischen. Filme, die sachte das Bewusstsein umwälzen. Sorge und Fürsorge, die sich in Bilder und Klänge übersetzen. Kameras, die das städtische Leben ausloten. Pop und Politik im Spiegel von Männerkörpern. Das Filmprogramm der „Woche der Kritik“ in Berlin vom 15. Bis 2023 ist komplett.

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SAVE THE DATEs


4. März 2023: Journalismustag zu „Constructive Journalism“
Gesamtgesellschaftliche Herausforderungen wie die Corona-Pandemie oder die Klimakrise stellen Medien vor die Aufgabe, diese Umbrüche adäquat aufzuarbeiten. Konstruktiver Journalismus verspricht darauf passende Antworten, indem er nicht nur die Probleme in den Blick nimmt, sondern auch nach Lösungen dafür sucht, um ein möglichst umfassendes Bild zu zeichnen. Wir wollen diskutieren, welche Chancen und Risiken dieses neue Tool im journalistischen Handwerkskoffer bietet, wo sich der konstruktive Ansatz in der Praxis bereits bewährt hat und wie sich das auf die Monetarisierung auswirkt. Außerdem wollen wir wissen, ob Constructive Journalism angesichts einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft die Debattenkultur positiv beeinflussen kann.

Einreichen bis 15. März 2023: STEP-Autor*innenstipendium
Fünf Autor*innen können mit dem STEP-Autor*innenstipendium von HessenFilm und Medien über zehn Monate an ihren Stoffideen arbeiten. Unterstützung gibt’s in Form von 15.000 Euro sowie Support von erfahrenen Filmschaffenden, etwa der Regisseurin Carolin Schmitz und dem Schauspieler und Regisseur Hadi Khanjanpour.

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IMPRESSUM

Texte: Gundula Lasch
Redaktion: Monique Hofmann
V.i.S.d.P.: Matthias von Fintel, Geschäftsführer
connexx.av GmbH, c/o ver.di
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Bei Fragen, Anregungen oder Kritik sind wir erreichbar:
connexx.av GmbH, c/o ver.di
Matthias von Fintel
Telefon: 030.69562302
E-Mail: mail@connexx-av.de
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