Newsletter SPOT #19 vom 25. Oktober 2022
Newsletter SPOT #19 vom 25. Oktober 2022
25. Oktober 2022
was vor wenigen Jahren noch unmöglich schien, ist Realität: Bei Social-Media-Plattformen zieht betriebliche Mitbestimmungein. Ganz aktuell bei TikTok, bei der letzte Woche neun Kandidat*innen der ver.di-Liste in den elfköpfigenBetriebsrat gewählt wurden. Für viele der Beschäftigten bei TikTok war es wahrscheinlich die erste Betriebsratswahlihres Lebens, denn die Belegschaft ist sehr jung. Ein hoffnungsvoller Anfang, der überall dort möglichist, wo Kolleginnen und Kollegen sich gemeinsam für ihre Interessen organisieren und aktiv werden.
Mut und gemeinsames Handeln brauchen wir auch im „heißen Herbst“, der uns bevorsteht. Seid dabei, wennwir uns unter dem Motto „Solidarisch durch die Krise“ zu Wort melden, diskutieren, auf die Straße gehen.
Wir sehen uns!
Euer Team aus dem Bereich Medien bei ver.di
Die Themen:
- Erster Betriebsrat bei TikTok
- MDR: Tarifpremiere bei MCS Sachsen
- WDR-Warnstreik zeigte Wirkung
- Warnstreik beim Bayerischen Rundfunk führt zu Programmeinschränkungen
- Streik: Unübersehbares Zeichen für mehr Geld!
- Betriebsrat einer Digitalagentur im Interview
- Tarifinfo zur Deutschen Welle in vier Sprachen
- NDR: Verwaltungsrat stimmt Tarifvertrag über hybride Arbeit zu
- 10-Punkte-Programm gewerkschaftlicher Rundfunkrät*innen
- Medienbündnis fordert Verbesserungen zum Whistleblowerschutz
- RBB: Ermittlungen ausgeweitet
- Neue EU-Leitlinie: Kollektive Regelungen für Solo-Selbstständige legal
- Hannah-Arendt-Initiative: Neues Schutzprogramm für Journalist*innen
- Studio Babelsberg als Treasure of European Film Culture ausgezeichnet
- Kinoprogramm- und Verleiherpreise 2022
- ZDF: Ukrainische Filmschaffende erzählen in „Himmel und Erde“
- TERMINgeschäft
- Impressum
RUND UM VER.DI
Erster Betriebsrat bei TikTok
Die rund 500 Beschäftigten der TikTok Germany GmbH in Berlin waren erstmals zur Betriebsratswahl aufgerufen, knapp 200von ihnen gaben ihre Stimme ab. Die ver.di-Liste gewann mit überwältigender Mehrheit neun der elf Sitze imBetriebsrat. Der 11-köpfige Betriebsrat repräsentiert alle Bereiche der Belegschaft bei TikTok in Berlin. Außergewöhnlich:Die TikTok-Führungsebene und Administration unterstützten die Wahl. Auf allen Info-Monitorenim Betrieb war zur Wahl aufgerufen worden.MDR: Tarifpremiere bei MCS Sachsen
Nach langem Ringen steht der erste „Tarifvertrag über die Vergütung für arbeitnehmerähnliche Personen“bei der Media Communication Systems GmbH (MCS) Sachsen, einem Tochterunternehmen des öffentlich-rechtlichenMitteldeutschen Rundfunks (MDR). Nun arbeiten die aktiven Freien gemeinsam mit ver.di an einer Regelung füralle vier MDR-Enkeltöchter, die ab Jahresbeginn 2023 unter einem Dach vereint werden.WDR-Warnstreik zeigte Wirkung
Ein Warnstreik im WDR in den laufenden Tarifverhandlungen hatte Anfang Oktober Auswirkungen auf das Programm: Die „WDRaktuell Nachrichten“ um 18 Uhr und im Anschluss die „WDR-Lokalzeit-Nachrichten“ aus Köln fielenaus. Die Hauptnachrichtensendung „Aktuelle Stunde“ wurde nicht aus dem Studio gesendet, sondern vom Flurdes Vierscheibenhauses.Warnstreik beim Bayerischen Rundfunk führt zu Programmeinschränkungen
Über 400 feste und freie Mitarbeitende folgten am Donnerstag, den 13.10.2022, den Warnstreikaufrufen der Gewerkschaftenunisono, ver.di und BJV - mehrere hundert fanden sich auch auf den Streikversammlungen vor dem Münchner Funkhausin der Arnulfstraße und bei der ersten digitalen Streikversammlung überhaupt im BR ein. Trotzdem der Aufrufnur den Zeitraum zwischen 11 Uhr bis 19 Uhr umfasste, hatte der Warnstreik deutliche Auswirkungen auf das Programm.Streik: Unübersehbares Zeichen für mehr Geld!
Ein kurzer und schlagkräftiger Streik hat auch im NDR zu beachtlichen Sendungsausfällen und Störungen geführt.So musste unter anderem die Sendung „DAS!“ entfallen. Für die Tarifverhandlungen am 25. Oktoberhat ver.di damit den Druck erhöht.Betriebsrat einer Digitalagentur im Interview
Gabriel hat einen Betriebsrat in einer Digitalagentur gegründet und hätte damit auch scheitern können. Erwurde angefeindet, kaltgestellt, mit Kündigungen bedroht. Ein Gespräch über die Mühen einer Betriebsratsgründung,was man dazu wissen muss, und warum Betriebsratsarbeit dennoch Spaß machen kann.Tarifinfo zur Deutschen Welle in vier Sprachen
Die Tarifrunde 2022 steht vor dem Hintergrund enormer Preissteigerungen. Deshalb sind dringend Zuwächse bei Gehälternund Honoraren notwendig, insbesondere bei niedrigen und mittleren Honoraren und Gehaltsgruppen. Deshalb fordertver.di bei der Deutschen Welle (DW) mehr Geld - und zwar den gleichen Betrag für alle! Das entsprechende Flugblattkann in Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch heruntergeladen werden.NDR: Verwaltungsrat stimmt Tarifvertrag über hybride Arbeit zu
Beschäftigte des NDR können ab Oktober 2022 bis zur Hälfte ihrer vertraglichen Arbeitszeit im Homeoffice verbringen.Der NDR-Verwaltungsrat hat am 16. September dem Tarifvertrag über hybride Arbeit zugestimmt. Der NDR unddie Gewerkschaften hatten seit März 2022 über den Tarifvertrag verhandelt, im Juni 2022 konnte er einvernehmlichabgeschlossen werden.10-Punkte-Programm gewerkschaftlicher Rundfunkrät*innen
Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke und der stellvertretende Vorsitzende der dju in ver.di, Peter Freitag, gehörenzu den Erstunterzeichner*innen einer Gemeinsamen Erklärung gewerkschaftlich organisierter Rundfunkrät*innen.In einem 10-Punkte-Programm fordern sie eine Stärkung der Compliance-Regeln, mehr Controlling und mehr Transparenz.Medienbündnis fordert Verbesserungen zum Whistleblowerschutz
Ein breites Medienbündnis aus ver.di und DJV, Deutschlandradio, ARD und ZDF, den Verlegerverbänden BDZV und MVFP,dem Deutschen Presserat und dem Verband Privater Medien Vaunet fordert, den Gesetzesentwurf zum Schutz von Whistleblowernnachzuschärfen: „Missstände und Skandale gehören an die Öffentlichkeit. Journalist*innenund ihre Quellen brauchen eine allgemeinverständliche Gesetzgebung, die Hinweisgebende vor Strafverfolgung und Vertragsstrafenschützt. Es ist ein Gesetz notwendig, das der Transparenz und dem öffentlichen Interesse Rechnungträgt."AUS DER BRANCHE
RBB: Ermittlungen ausgeweitet
In der RBB-Affäre hat die Berliner Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen ausgeweitet. Sie richten sich nun auchgegen den Verwaltungsdirektor, den ehemaligen stellvertretenden Intendanten und die Juristische Direktorin. Ihnen werdeUntreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue vorgeworfen. Der Vorwurf beziehe sich vor allem auf die Einführungeines variablen Vergütungssystems beim RBB sowie Gehaltsfortzahlungen an Mitarbeitende, die keine Beschäftigungmehr ausübten.Neue EU-Leitlinie: Kollektive Regelungen für Solo-Selbstständige legal
Solo-Selbstständige können ihre Arbeits- und Vergütungsbedingungen durch kollektive Vereinbarungen regeln.Das besagt die nun beschlossene „Leitlinie zur Anwendung des EU-Wettbewerbsrechts auf Tarifverträge überdie Arbeitsbedingungen von Solo-Selbständigen“. Damit werden Personen, die im Wesentlichen nur ihre eigeneArbeitskraft einsetzen, vom EU-Wettbewerbsrecht nicht mehr am gemeinsamen (Ver)handeln gehindert.Hannah-Arendt-Initiative: Neues Schutzprogramm für Journalist*innen
Das Auswärtige Amt und die Beauftragte für Kultur und Medien rufen gemeinsam ein neues Programm zur Unterstützungund zum Schutz von Journalist*innen, Medienschaffenden sowie Verteidiger*innen der Meinungsfreiheit in Krisen-und Konfliktgebieten im Ausland wie auch im Exil in Deutschland ins Leben. Die Hannah-Arendt-Initiative dient dabei auchder Umsetzung eines Auftrages aus dem Koalitionsvertrag.Studio Babelsberg als Treasure of European Film Culture ausgezeichnet
Das Studio Babelsberg wurde von der Europäischen Filmakademie in die Liste der „Treasures of European Film Culture“aufgenommen. In einer feierlichen Zeremonie wurde auf dem Studiogelände die Ehrenplakette für dastraditionsreiche Studio enthüllt, dasin diesem Jahr seinen 110. Geburtstag feiert.
Kinoprogramm- und Verleiherpreise 2022
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth in Berlin die Kinoprogramm- und Verleiherpreiseder Bundesregierung vergeben. Bei der feierlichen Preisverleihung im Kino International zeichnete sie 209 Programmkinosfür ihr Vorjahresprogramm aus. Insgesamt überreichte die Staatsministerin Preisgelder in Höhe von1,8 Millionen Euro.ZDF: Ukrainische Filmschaffende erzählen in „Himmel und Erde“
Ukrainische Filmschaffende erzählen im ZDF-Projekt „Himmel und Erde“ in fünf etwa 20-minütigenFolgen vom Leben ihrer Landsleute in Deutschland. Diese erste und bislang einzige fiktionale Produktion vor dem Hintergrunddes russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist mit deutschen, englischen und ukrainischen Untertiteln in der ZDF-Mediathekabrufbar und wird am 25. Oktober ab 20.15 Uhr linear bei ZDFneo zu sehen sein.TERMINgeschäft
Diverse Termine: Online-Seminare der AG DOK Akademie
Die Themen der DOK-Akademie folgen den aktuellen Herausforderungen der Branche, das Seminarangebot wird anhand konkreterBedürfnisse aus dem Kolleg*innenkreis entwickelt und steht allen interessierten Kolleg*innen aus der Branche offen.Anregungen und spezielle Weiterbildungswünsche werden rasch und unbürokratisch aufgegriffen und eng mit derProduktions-Praxis verzahnt.25. Oktober, Berlin: Verleihung des Deutschen Wirtschaftsfilmpreises
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verleiht zum 55. Mal den Deutschen Wirtschaftsfilmpreis.Der Wettbewerb verfolgt insbesondere das Ziel, die Wissensvermittlung über wirtschaftliche und politische Zusammenhängedurch Filme zu fördern.Bewerben bis 31. Oktober: Programmvolontariate beim NDR
Angeboten werden journalistische Volontariate mit Einsätzen in verschiedenen Regionalstudios und Funkhäusern. Diezweijährige Ausbildung beginnt am 1. August 2023.Bewerben bis 31. Oktober: Smart-Pitch_Lab@TT - TeleVisionale
Autor*innen haben wieder die Chance, nach einem Intensiv-Training ihre Stoffe dem Fachpublikum der TeleVisionale Baden-Badenzu zeigen und mit einem großen Kreis potenzieller Abnehmer*innen ins Gespräch zu kommen. Dazu erlernen dieAutor*innen Dramaturgie und digitale Neuerungen bei der Präsentation von Smart-Pitchen sowie die Vermarktung ihrerStory vor der Kamera/dem Smartphone.3./4. November, Berlin: #MedienAkademie22
Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt am 3. und 4. November zur MedienAkademie nach Berlin. Thema ist: „Dauerkrisensendung:Wie können Journalist*innen den Zustand der Welt noch abbilden? Bitte wegen begrenzter Kapazitätenschnellstmöglich anmelden.Teilnehmen bis 4. November: mfm-Umfrage zu Bildhonoraren
Noch bis zum 4. November läuft die diesjährige Erhebung für das Heft „mfm-Bildhonorare 2023“.Alle professionellen Bildanbieter – Fotografen und Bildagenturen - in Deutschland sind eingeladen, an dieser wichtigenErhebung teilzunehmen. Die Publikation "Bildhonorare" der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing (mfm) ist ein Standard-Nachschlagewerkder Bilderbranche zur Darstellung und Ermittlung von Nutzungshonoraren.5. November, 11 bis 13 Uhr, online: Vertragsverhandlungen für Film-und Fernsehschaffende
Im Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende (TV FFS) sind die wesentlichen Rahmenbedingungen für auf ProduktionsdauerBeschäftigte Filmschaffende geregelt, in der Gagentabelle die Mindestgagen. Aber die meisten Filmschaffendenarbeiten projektbezogen und müssen daher mehrere Verträge im Jahr verhandeln – mit Profis, die mehrerehundert Verhandlungen im Jahr führen. Entsprechend groß sind oft die Unsicherheiten: Wie kann man dasbestmögliche Ergebnis erzielen und sicherstellen, dass alle wichtigen Punkte vereinbart wurden? Wie findet man dieBalance, um sich weder unter Wert zu verkaufen noch aufgrund zu hoher Forderungen aussortiert zu werden? Diese und weitereFragen wollen wir in der Webex-Veranstaltung klären.15. November, 13 bis 16 Uhr, online: Altersvorsorge und Grundsicherung
Welche Grundsicherungs- und Altersvorsorgemodelle gibt es für Selbstständige, und welche kommen für Kunst-und Kulturschaffende (nicht) in Frage? Welche Rolle spielt es, ob man in der KSK ist oder nicht, und wann sollte man mitder Altersvorsorge beginnen? Wie ist die Absicherung des Alters leistbar, wenn man gegenwärtig in zum Teil prekärenVerhältnissen lebt und arbeitet? Experte Andreas Bayer von inbound media service beantwortet diese und andereFragen rund ums Thema Absicherung im Alter und gibt hilfreiche Tipps und Hinweise.IMPRESSUM
Texte: Gundula LaschRedaktion: Monique Hofmann
V.i.S.d.P.: Matthias von Fintel, Geschäftsführer
connexx.av GmbH, c/o ver.di
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Bei Fragen, Anregungen oder Kritik sind wir erreichbar:
connexx.av GmbH, c/o ver.di
Matthias von Fintel
Telefon: 030.69562302
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