connexx.av-Newsletter #92 vom 8.September 2017

connexx.av-Newsletter #92 vom 8.September 2017

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  1. Intro
  2. Soziale Gerechtigkeit: Erwerbstätigenrente für alle
  3. Freie in Festanstellung
  4. Gesprächsabend mit irakischen Kolleginnen
  5. Audiovisuelle erwirtschaften 67 Milliarden Euro
  6. Investigative Journalisten legen „Methode Naujoks“ offen
  7. Gleiches Geld für Frau und Mann
  8. „Influencer“ verspielen Glaubwürdigkeit
  9. Was bleibt von der Nachricht?
  10. BR-Special
  11. Newsletter abbestellen
  12. Impressum

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1) Intro

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Die heiße Phase des Wahlkampfes hat begonnen. Am 24. September wird der neue Bundestag gewählt – und damit entscheiden wir mit, welche Schwerpunkte die Politik in den nächsten vier Jahren setzen soll. Es ist also höchste Zeit, sich mit den Wahlversprechen der Parteien auseinander zu setzen. Sozial und gerecht soll es in Deutschland zugehen – so die zentrale Forderung von ver.di, die drei Schwerpunkte bei der Betrachtung der Wahlprogramme setzte: die neue Sicherheit der Arbeit, soziale Gerechtigkeit und den handlungsfähigen Staat. Ziel ist „eine Gesellschaft, in der die Menschen – gleich welcher Herkunft – politisch, soziokulturell und materiell teilhaben“, so ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske.
http://www.verdi-news.de/politisches-parkett/sozial-und-gerecht/#more-15487
Das komplette Papier ist zu finden unter https://mitgliedernetz.verdi.de. Mit dem Suchbegriff „Bundestagswahl“ stößt man auch auf weitere interessante Links zum Thema.
Ganz gleich, wie die persönliche Beurteilung der Parteien am Ende ausfällt: Beteiligt euch am demokratischen Prozess! Nichtwählen spielt denen in die Hände, die extreme Positionen vertreten, die Demokratie in Frage stellen, auf Ausgrenzung und Angst setzen. Das können wir nicht wollen.
In diesem Sinne: Eine gute Wahl wünscht euch euer Team von
connexx.av

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2) Soziale Gerechtigkeit: Erwerbstätigenrente für alle

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Apropos soziale Gerechtigkeit: Wenn es um die zukünftige Rente geht, sieht es vor allem auch für viele selbstständig Tätigen bescheiden aus. Aber die ver.di-Selbstständigen wollen sich nicht länger bescheiden. Sie fordern alle Beschäftigten auf, den Allerwertesten zu bewegen und eine Erwerbstätigenrente für alle zu fordern. Gesagt, getan: http://www.verdi.de/themen/rente-soziales/++co++87e12650-568b-11e7-a251-525400b665de

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3) Freie in Festanstellung

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Beim ver.di-Rechtsberatungstag in Berlin haben sich rund 60 freie Mitarbeiter_innen von Deutscher Welle (DW), RBB und ZDF über die Chancen und Risiken einer Klage auf Festanstellung informiert. Beraten wurden sie von einem Expertenteam aus sechs Jurist_innen von ver.di und der DGB-Rechtsschutz GmbH. Im Fokus standen dabei vor allem Fragen nach den möglichen finanziellen Konsequenzen.
https://mmm.verdi.de/tarife-und-honorare/freie-in-festanstellung-43857

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4) Gesprächsabend mit irakischen Kolleginnen

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Der ver.di Schriftstellerverband VS lädt zum Gesprächsabend mit zwei Kolleginnen aus dem Irak ein, die gegenwärtig in Deutschland sind: der Dichterin, Übersetzerin, Publizistin und Bürgerrechtlerin Amal Ibrahim al-Nusairi und Autorin und Journalistin Aliya Talib. Die Journalistin Birgit Svensson begleitet die beiden Autorinnen. Moderiert wird das Gespräch von der Vorsitzenden des VS Berlin Astrid Vehstedt. Am Freitag, 15. September 2017, um 19.30Uhr in der MedienGalerie, 10965 Berlin. Dudenstraße 10
https://vs.verdi.de/service/veranstaSchriftltungen/++co++f542dbdc-8bfe-11e7-b803-525400423e78

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5) Audiovisuelle erwirtschaften 67 Milliarden Euro

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Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) hat die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der audiovisuellen Medien untersuchen lassen - und kommt auf eine Bruttowertschöpfung von 67 Milliarden Euro in Deutschland. 829.000 Beschäftigte arbeiten in diesem Segment. Wie die IW Consult (Institut der deutschen Wirtschaft) und Economia im Auftrag VPRT ermittelten, generiert die Branche Audio und audiovisuelle Medien einen Anteil von 2,45 Prozent an der Bruttowertschöpfung und 1,93 Prozent an der Gesamtbeschäftigung in Deutschland. https://www.wuv.de/medien/radio_tv_streaming_und_kino_stehen_fuer_67_mrd_euro

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6) Investigative Journalisten legen „Methode Naujoks“ offen

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In einer groß angelegten Rechercheaktion über mehrere Monate hat der investigative Rechercheverbund von NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung Hervorragendes geleistet: Sie belegten, dass Rechtsanwalt Helmut Naujoks nach Beauftragung durch die Unternehmensleitung in den Jahren 2011/2012 versucht hatte, Betriebsratsmitglieder eines Betriebs der Metallindustrie in Baden-Württemberg mit frei erfundenen Argumenten aus dem Betrieb zu entfernen. Dies gelang ihm jedoch nicht.
Die ganze Geschichte ist hier nachzulesen:
https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/betriebsraete-und-personalraete/investigative-journalisten-legen-methode-naujoks-offen/

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7) Gleiches Geld für Frau und Mann

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„Über Geld spricht man!“ Mit diesem Slogan wirbt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für das neue Gesetz zur Entgelttransparenz. Zum 6. Juli 2017 ist das Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz in Kraft getreten. Damit soll die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern verkleinert werden. Die wichtigsten Punkte sind hier zusammengefasst:
https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/lohn/ueber-geld-spricht-man/

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8) „Influencer“ verspielen Glaubwürdigkeit

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Ein bisher lukratives Geschäftsmodell ist offenbar am Wendepunkt: So genannte „Influencer“ verspielen mit ihren als „freundschaftliche Empfehlungen“ getarnten Werbebotschaften ihr Kapital – Authentizität und Glaubwürdigkeit. Die in der Netzgemeinde oftmals prominenten Schlüsselpersonen sorgen immer öfter für Ärger bei der Community.
http://m.tagesspiegel.de/wirtschaft/influencer-marketing-das-lukrativste-hobby-der-welt/20065718.html

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9) Was bleibt von der Nachricht?

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News-Hype und dann? Das Magazin-Startup „Follow Up“ hinterfragt den Inhalt von Nachrichten sechs Monate nach Erscheinen. Die Initiatoren des Journalismus-Projekts David Korsten und Tim Farin erzählen von ihrer Idee, der Art der Arbeit, Erfahrungen und den ersten Anzeichen dafür, dass „Follow Up“ wahrgenommen wird und für Veränderungen sorgt.
http://digitur.de/journalismus-mit-langem-atem/#more-8189

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10) BR-Special

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MS-Office mitbestimmungspflichtig?
Microsoft Office 365 wird in Deutschland von mehr als zwei Drittel der DAX-30-Konzerne sowie vielen Mittelständlern und anderen Unternehmen genutzt. Aus Sicht des DGB ist der Einsatz spätestens mit dem neuen Add-on „Workplace Analytics“ zwingend mitbestimmungspflichtig. Datenschützern zufolge erlaube die Software auch, dass Arbeitsprozesse überwacht werden.
https://www.personalpraxis24.de/aktuelles/nachrichten/?user_aktuelles_pi1%5Baid%5D=363523&cHash=2fa390c53aa6a21c0bc05946c6279247

10.000 Euro für bespitzelten BR-Vorsitzenden
Lässt ein Arbeitgeber ohne konkreten Anlass eine/n Mitarbeiter*in bespitzeln, kann dies für ihn teuer werden. Der klagende Betriebsratsvorsitzende war an 20 Arbeitstagen während seiner Arbeitszeit durch eine Detektei überwacht worden. Das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz sprach ihm eine Geldentschädigung in Höhe von 10.000 Euro wegen einer schweren Persönlichkeitsrechtsverletzung zu (LAG Rheinland-Pfalz vom 27.04.2017, AZ 5 Sa 449/16)
https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/betriebsraete-und-personalraete/10000-euro-entschaedigung-fuer-bespitzelten-betriebsratsvorsitzenden/

Quiz zum Aufhebungsvertrag
Bin ich umfassend informiert über Chancen und Risiken von Aufhebungsverträgen? Hier lässt sich das Wissen effektiv testen:
https://www.dgbrechtsschutz.de/ratgeber/quiz/quiz/uebersicht/beitrag/arbeitsvertrag/ansicht/aufhebungsvertrag/details/anzeige/

Abfindung kann steuerbegünstigt werden
Liegt eine gegensätzliche Interessenlage zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor, so kann dies die ermäßigte Besteuerung einer Abfindungszahlung begründen. Das Finanzgericht Münster entschied, dass eine anlässlich der Auflösung eines Arbeitsverhältnisses gezahlte Abfindung auch dann ermäßigt zu besteuern ist, wenn der Zahlung ein einvernehmlicher Auflösungsvertrag zu Grunde liegt (Finanzgericht Münster, Urteil vom 17.03.2017 – AZ 1 K 3037/14 E).
https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/steuerrecht-fuer-arbeitnehmer/steuerrecht-fuer-arbeitnehmer/steuerbeguenstigte-abfindung-bei-einvernehmlicher-beendigung-des-arbeitsverhaeltnisses

Auch Freigestellte dürfen mitfeiern
Mitarbeiter*innen, die bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses freigestellt sind, dürfen weiterhin an Betriebsfeiern teilnehmen. Das Recht zur Teilnahme ergebe sich aus dem arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz, urteilte Arbeitsgericht Köln. Der Arbeitgeber benötige einen Sachgrund, wenn er einzelne Arbeitnehmer von der Teilnahme an betrieblichen Veranstaltungen ausschließen wolle (ArbG Köln, 22.06.2017, Aktenzeichen: 8 Ca 5233/16).
http://www.bund-verlag.de/blog/betriebsrat/freigestellte-arbeitnehmer-duerfen-mitfeiern/

Tarifbindung beim Betriebsübergang
Am 27. April 2017 entschied der Europäische Gerichtshof in Luxemburg über die Tarifbindung beim Betriebsübergang. Wird ein Unternehmen verkauft, so kann der neue Besitzer durchaus weiter an Tarifverträge gebunden sein, obwohl er selbst überhaupt nicht tarifgebunden ist. Geklagt hatten zwei Beschäftigte eines vormals kommunalen Krankenhauses in Langen (Hessen), das seit 2008 zu Asklepios gehört, mit 35.000 Arbeitnehmern an 150 Standorten einer der größten privaten Klinikbetreiber in Deutschland. Dies wertet ver.di als Signal auch in andere Branchen. Ein Schlupfloch für Unternehmer sei mit dem Urteil gestopft.
http://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++d413388a-3181-11e7-8d54-525400940f89
Die Richtlinie zum Unternehmensübergang im Wortlaut:
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX%3A32001L0023&from=DE

Sprachkurs: Business-Englisch für Betriebsräte
Der nächste Kurs findet vom 15. bis 20. Oktober 2017 in Dublin statt. Die Teilnehmer lernen das Verhalten in Alltagssituationen wie auch das Führen fachbezogener Gespräche in der Fremdsprache. Den Schwerpunkt des Angebotes bildet die englische Sprache. Auf Wunsch organisieren wir auch Inhouse-Sprachkurse für Französisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch.
Hier geht’s zum Kontakt: http://das-euroteam.de/kontakt/

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11) Newsletter abbestellen

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Wer den connexx-Newsletter nicht mehr gemailt haben möchte: Bitte direkt auf unserer Homepage im Menüpunkt „Newsletter abbestellen“ anklicken – fertig.

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12) Impressum

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Dieser Newsletter wird von Matthias von Fintel für connexx.av im zweimonatigen Turnus herausgegeben.
Redaktion: Kathlen Eggerling
Texte: Gundula Lasch
Fragen, Anregungen oder Kritik bitte an:
connexx.av, c/o ver.di
Matthias von Fintel
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Tel: 030/69562302
E-Mail: mail@connexx-av.de
Internet. http://www.connexx-av.de
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