connexx.av Newsletter #36 vom 23.8.2005

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connexx.av Newsletter #36 vom 23.8.2005
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1) Vom Sommerloch keine Spur
2) Radio 106.4 will seine Mitarbeiter eiskalt in die Arbeitslosigkeit schicken
3) Film- und Fernsehschaffende: Seit 1. Juni neue Zeitrechnung
4) Gleichstellung fuer Online-Redakteure
5) Neue Medien - Unternehmen melden sich mit Erfolgsmeldungen zurueck
6) Grosser Deal: Springer will ProSiebenSat.1 uebernehmen
7) Was uns blueht - ver.di und die Bundestagswahl
8) Gut vorbereitet in die Betriebsratswahlen 2006
9) connexx.av-Betriebsraeteseminar 1: Umsetzung und Ueberwachung von Betriebsvereinbarungen und Tarifvertraegen
10) connexx.av-Betriebsraeteseminar 2: Betriebliche Lohngestaltung
11) Das Arbeitszeugnis - ein Text mit List und Tuecke?
12) Mitbestimmung: Betriebsrat muss ueber Inhalt von Vorstellungsgespraechen informiert werden
13) Solidarisch sein, wo wir einkaufen - LIDL
14) Termin zum Vormerken: Medientage Muenchen
15) Newsletter abbestellen
16) Impressum


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1) Vom Sommerloch keine Spur
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Abgesehen davon, dass sich der Sommer in diesem Jahr sehr bedeckt haelt, ist von einem Sommerloch nichts zu spueren. Wahlfieber greift um sich: Bundestags- (7) und Betriebsratswahlen (8) stehen an. Dabei kann der Ausgang der ersten Wahl grossen Einfluss auf die Mitbestimmung haben, denn hier gibt es Begehrlichkeiten, die Rechte von Betriebsraten zu beschneiden. Viele Filmschaffende haben zur Zeit ein ganz anderes Thema: die tariflichen Arbeitszeitkonten werden umgesetzt und aller Anfang ist schwer, wir merken es an allen Standorten an zahlreichen Anfragen (3).
Auch im online-Bereich regt sich etwas: Zum einen gibt es wieder Erfolgsmeldungen aus diesem Bereich (5). Zum anderen scheint dort ein neues Selbstverstaendnis ueber den Wert der online-Arbeit zu entstehen. Denn jetzt gibt es auch aus dieser Seite Forderungen nach tariflicher Gleichberechtigung (4).
Hoch aktuell daher auch unsere Herbst-Seminare zu Betriebsvereinbarungen und Tarifvertraegen sowie zur betrieblichen Lohngestaltung (9+10).
Ansonsten empfehlen wir auch den Blick ueber den Tellerrand bzw. hinein in den naechsten Discounter: Bei Lidl sind die Arbeitsbedingungen katastrophal. Unterstuetzung wird benoetigt. (13)

Einen schoenen Sommer noch wuenscht

Ihr Team von connexx.av

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2) Radio 106.4 will seine Mitarbeiter eiskalt in die Arbeitslosigkeit schicken
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(24. August 2005) Der Muenchner Regionalsender Radio 106.4 feiert Erfolge auf seiner Homepage und dankt seinen Hoerern: ueber 36% mehr Hoerer pro Stunde kann sich der Sender freuen.
Die Redakteure, die an dieser Leistung massgeblich mitbeteiligt sind, wurden gestern hart vor den Kopf gestossen. Da wurde ihnen eroeffnet, dass sie laut Gesellschafterbeschluss "betriebsbedingt" gekuendigt und durch den Zukauf von freier Mitarbeit ersetzt werden sollen. Die gesamte bisher festangestellte Redaktion soll hiervon betroffen sein. "Die Enthuellung kam aus heiterem Himmel, wir sind geschockt", so ein Mitarbeiter. Kathlen Eggerling, Projektmanagerin von connexx.av/ver.di haelt dies fuer ein unverschaemtes Ausnutzen der Situation, denn auf dem Arbeitsmarkt sind viele Freie fuer geringeres Geld verfuegbar. Dieses Vorgehen vernichtet ohne Not qualifizierte Arbeitsplaetze in den Medien.

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3) Film- und Fernsehschaffende: Seit 1. Juni neue Zeitrechnung
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Nach langen Verhandlungen ist der Tarifvertrag FFS rueckwirkend zum 1.6.2005 in Kraft getreten. Der Vertrag wurde arbeitgeberseitig vom Bundesverband Deutscher Fernsehproduzenten, der Arbeitsgemeinschaft Neuer Deutscher Spielfilmproduzenten und dem Verband Deutscher Spielfilmproduzenten unterzeichnet. Seitdem ist die Einrichtung von Arbeitszeitkonten fuer Filmschaffende verbindlich. Durch diese werden die Mehrarbeitszeiten ueber den taeglichen 8 Stunden, Zuschlaege und Urlaub sozialversicherungspflichtig an die reine Produktionszeit anhaengt. Ziel ist, dass 360 versicherungspflichtige Beschaeftigungstage in der verkuerzten Frist von 2 Jahren erreicht werden, um die Anspruchberechtigung von Arbeitslosengeld I zu erhalten. Die im Zuge der Hartzgesetzgebungen von 3 auf 2 Jahre herabgesetzte Rahmenfrist tritt ab 1.2.2006 in Kraft.
Die Realisierung des Tarifvertrages setzt im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Zeitrechnung fuer auf Produktionsdauer Beschaeftigte in Gang und zieht viele Fragen zur Umsetzung nach sich, wie wir an der Fuelle der Anfragen merken. Erste Infoveranstaltungen dazu haben die Berufsverbaende und connexx.av durchgefuehrt. Filmschaffende, die Fragen zum Arbeitszeitkonto, zur Gagenberechnung oder zur Durchsetzung gegenueber der Produktion haben, koennen sich gern an connexx.av wenden.

Die naechsten Infoveranstaltungen zum Tarifvertrag FFS: http://www.connexx-av.de/termine.php3
Infos zum Arbeitszeitkonto, zur aktuellen Gagentabelle und tarifgebundenen Produktionsfirmen:
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php3?id=42afdf66e2f34&akt=tarifvertraege_filmfernsehproduktion

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4) Gleichstellung fuer Online-Redakteure
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Zum Verhandlungsauftakt am 29. September fordern die Journalisten in ver.di - die Deutsche Journalistenunion dju - die ueberfaellige Gleichstellung der Online-Redakteure. Am 29. September starten die Tarifverhandlungen. "Es ist an der Zeit alle Redakteurinnen und Redakteure eines Verlages nach dem gleichen Tarif zu bezahlen. Die Online-Medien haben sich zum untrennbaren Geschaeftszweig der Zeitungsverlage entwickelt. Letztlich arbeiten Online- und Print-Kollegen am gleichen Produkt und eng zusammen, was sich nicht nur bei Grossereignissen wie Wahlen oder Fussball-Weltmeisterschaft ueberdeutlich zeigt", erklaert der dju-Verhandlungsfuehrer und ver.di-Vize Frank Werneke die Tarifforderung.
Diese Forderung entspricht ebenfalls dem berechtigten Wunsch von Onlinern aus anderen Bereichen. Auch in den online-Ablegern von Zeitschriften ist es nicht zu begruenden, weshalb hier die Mitarbeiter gegenueber den tariflich gebundenen Printmitarbeitern immer noch benachteiligt sind. Zudem ist die Bedeutung des Onlinebereiches unstrittig. Es wird Zeit, dies anzuerkennen.

http://dju.verdi-verlage.de/pdf/tarifinfos/dju-Tarifinfo_Auftakt-Termin_190805.pdf

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5) Neue Medien - Unternehmen melden sich mit Erfolgsmeldungen zurueck
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Die Geschaeftsberichte zeigen es: Die tiefe Talsohle der Internet-Dienstleister scheint endgueltig durchschritten. Nun geht es bergauf. Nach schmerzhaften Jahren des Beinahe-Zusammenbruchs melden sich nun etliche bekannte Namen der Branche mit Positivmeldungen zurueck: Kleiner, mitbestimmt und auf Erfolgskurs. Hier seien nur drei genannt: Pixelpark hat laut e-Market Grosses vor und will die Marktfuehrerschaft bis Ende 2010. Dafuer ist die Verdoppelung der Mitarbeiterzahl geplant. Nach den Entlassungswellen der letzten Jahre hat Pixelpark im Juni 2005 140 Mitarbeiter gegenueber von 125 im Juni 2004.
Auch bei I-D Media laeuft laut Halbjahresbericht das Geschaeft gut, Umsatz und Gewinn stiegen deutlich. SinnerSchrader legt ebenfalls einen positiven Bericht vor. Neben ihrer Ueberlebensfaehigkeit haben diese Unternehmen ein weiteres Merkmal gemeinsam: Sie funktionieren erfolgreich mit Betriebsraeten, etwas das sich vor und zu Beginn der Krise niemand wirklich vorstellen konnte. Vielmehr gab es die Befuerchtung, Betriebsraete koennten den Wert eines Unternehmens schmaelern und ueberhaupt den Laden aufhalten. Die Branche erholt sich trotzdem - oder auch deswegen?

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6) Grosser Deal: Springer will ProSiebenSat.1 uebernehmen
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Ein richtig gutes Geschaeft ist Haim Saban gelungen, wenn das Kartellamt dem Kauf der ProSiebenSat.1 Media AG durch die Axel Springer AG zustimmt. Vom allgemein als ueberteuert eingeschaetzten Kaufpreis von 4 Milliarden Euro bekommen Saban und seine Investoren dann ca. 2,5 Milliarden.
Ulf Boege, Praesident des Bundeskartellamtes hat jedoch angekuendigt, die crossmedialen Wirkungen der Verquickung von Zeitung und Fernsehen genauestens zu pruefen. Vier Monate Zeit hat die Behoerde dazu. Klappt der Kauf, sollen beide Unternehmen dann miteinander verschmolzen werden.
Das operative Geschaeft des Senders soll jedoch nicht nennenswert betroffen werden. Ziel des Geschaefts seien also nicht die Synergien, sondern die Staerkung im internationalen Geschaeft.
Beim Infostand von connexx.av vor einigen Tagen bei ProSieben in Unterfoehring war von Besorgnis der Mitarbeiter kaum etwas zu spueren. Dennoch wurde vereinzelt die Furcht laut, dass der Kauf auch zu Kuendigungen fuehren koenne.

http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php3?id=42f32a5a09eff&akt=privaterrundfunk

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7) Was uns blueht - ver.di und die Bundestagswahl
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Kurz bevor steht uns die Bundestagswahl. Ver.di-Chef Frank Bsirske gab der Berliner Zeitung ein Interview mit seiner Sicht der Dinge - ueber die Aussicht auf einen Machtwechsel im Bund, Guido Westerwelle und die Ideen der Linkspartei: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/472325.html?2005
Erhalten CDU, CSU und FDP am 18. September das Mandat zum Regieren, muessen die Arbeitnehmer sich darauf einstellen, dass ihre Rechte extrem beschnitten werden. So moechte Friedrich Merz die Betriebsratsarbeit durch eine Umlage der Mitarbeiter selbst finanzieren lassen.

Mehr dazu unter: http://www.verdi.de/btw

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8) Gut vorbereitet in die Betriebsratswahlen 2006
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Es ist noch etwas hin, aber die Betriebsraete werden sich sicherlich schon langsam gedanklich darauf vorbereiten - die naechste turnusgemaesse Betriebsratswahl im kommenden Fruehjahr. Weil wir aus eigener Erfahrung wissen, dass selbst Weihnachten manchmal voellig ueberraschend kommt, empfehlen wir eine fruehzeitige Vorbereitung auf die Wahl. Das bedeutet die Beschaeftigung mit den Fragen, wer bildet den Wahlvorstand, wann genau waehlen wir und wie machen wir das ueberhaupt?

Dazu gibt es bei ver.di eine Menge Theorie zum Download, wie die Leitfaeden zum normalen und vereinfachten Wahlverfahren, Musterformulare, englisches Betriebsverfassungsgesetz: http://www.verdi.de/0x0ac80f2b_0x00049e8c

Ausserdem stellen wir praktische Unterstuetzung zur Verfuegung und bieten ein- und mehrtaegige Schulungen fuer Wahlvorstaende an. Hier koennen nicht nur die formalen Ablaeufe und Verfahren, sondern auch betriebsspezifische Fragestellungen geklaert werden, die haeufig schwierig zu entscheiden sind: Was ist der Betrieb? Wer gehoert dazu? Wann duerfen freie Mitarbeiter auch waehlen?

Wenn Interesse an einer Schulung besteht, wenden Sie sich an Kathlen Eggerling, Projektmanagerin connexx.av Muenchen, Tel.: 089/28787833, mailto:kathlen.eggerling@connexx-av.de
(http://www.connexx-av.de/termin_volltext.php3?id=42efaa35a03fb&akt=termine_seminare)

Besonders jetzt stellt sich fuer viele Betriebsraet die dringende Frage, wie die geleistete Arbeit transparent gemacht werden kann und wie bei den Kollegen Interesse geweckt werden kann. Zur Oeffentlichkeitsarbeit bieten unser Kooperationspartner das Bildungswerk ver.di vom 14.-16.12.2005 ein Seminar an. Einzelheiten finden Sie hier:
http://www.connexx-av.de/termin_volltext.php3?id=42e78fcabf570&akt=termine_seminare

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9) connexx.av-Betriebsraeteseminar: Umsetzung und Ueberwachung von Betriebsvereinbarungen und Tarifvertraegen
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vom 04. bis 06.10.2005
Ort: Hamburg, Junges Hotel

Durch die Verhandlung von Betriebsvereinbarungen gestalten Betriebsraete direkt die Arbeitsbedingungen in ihrem Betrieb mit. Ausserdem sorgen sie dafuer, dass alle fuer den Betrieb abgeschlossenen Betriebsvereinbarungen und geltenden Tarifvertraege umgesetzt werden. Dafuer ist es notwendig zu wissen, wie Betriebsvereinbarungen und Tarifvertraege funktionieren, fuer welche Themen sie eingesetzt werden koennen, welche Grenzen sie haben und schliesslich wie ihre Einhaltung durchgesetzt werden kann. Besonders eingegangen wird im Seminar auf die jeweilige betriebliche Situation der Teilnehmer. Es richtet sich an Betriebsraete in Betrieben mit und ohne Betriebsvereinbarungen und Tarifvertraege.

Mehr Infos und Anmeldung:
http://www.connexx-av.de/termin_volltext.php3?id=423030972b76b&akt=termine_seminare

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10) connexx.av-Betriebsraeteseminar: Betriebliche Lohngestaltung
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vom 21. bis 23.11.2005
Ort: Walsrode, ver.di Bildungsstaette

Durch das Betriebsverfassungsgesetz haben Betriebsraete die Moeglichkeit, auf Lohngerechtigkeit und -transparenz einzuwirken. Sie koennen immer dann mitbestimmen, wenn Instrumente zur Entlohnung eingefuehrt, angewendet und veraendert werden, ausserdem wenn ein Zusammenhang zwischen Leistung und Lohn besteht. Solche leistungsbezogenen und variablen Lohnbestandteile werden in Medienunternehmen gern zur Mitarbeitermotivation eingesetzt. Im Seminar geht es sowohl um die Vermittlung der betrieblichen Gestaltungsmoeglichkeiten als auch um deren Grenzen und den Zusammenhang mit gesetzlichen und tariflichen Vereinbarungen.

Mehr Infos und Anmeldung:
http://www.connexx-av.de/termin_volltext.php3?id=42302e80c0be2&akt=termine_seminare

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11) Das Arbeitszeugnis - ein Text mit List und Tuecke?
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Ein Arbeitszeugnis soll aussagekraeftig, wahrheitsgemaess und wohlwollend sein. So lautet der Anspruch, die durch die Rechtsprechung um das Thema formuliert ist. Um dieser Vorgabe zu genuegen, hat sich eine eigene Zeugnissprache gebildet, wonach die nett klingende Phrase: "Er hat sich stets bemueht.", den Beurteilten auf einmal in einem ganz fahlen Licht erscheinen laesst. Wer sich ueber die Beurteilung, die in seinem Zeugnis steckt, nicht sicher ist, kann sich an connexx.av bzw. ver.di wenden, um dieses pruefen zu lassen.

So kann der Arbeitnehmer verlangen, dass Rechtschreibfehler und fehlerhafte Angaben in seinem Zeugnis korrigiert werden. Der Arbeitgeber darf diese Korrekturschleife nicht zum Anlass nehmen, am uebrigen, nicht beanstandeten Text Veraenderungen vorzunehmen und die Benotung zu verschlechtern. Im strittigen Fall hatte ein Arbeitgeber mit der verlangten Korrektur das Verhalten des Arbeitnehmers nicht mehr "stets einwandfrei", sondern bei der 2. Fassung nur noch "einwandfrei" bezeichnet, was eine Abwertung darstellt. Zu diesem Urteil kam das Bundesarbeitsgericht. (Urteil vom 21.06.2005, Az.: 9 AZR 352/04)
Rat zum Arbeitszeugnis gibt auch die kuerzlich erschienene 2., ueberarbeitete und aktualisierte Auflage der Basisinformation Arbeitszeugnisse. Sie wird gemeinsam von ver.di b+b und ver.di-innotec herausgegeben und gibt detaillierte Antworten auf Fragen, was in welchem Zeugnis enthalten sein soll und welche Formulierungen zulaessig sind. Sie enthaelt Tipps und Hinweise dazu, welchen formalen und inhaltlichen Richtlinien ein Zeugnis entsprechen muss und was man tun kann, wenn es Streit darum gibt.

Mehr zur Broschuere: http://www.verdi-arbeitszeugnisberatung.de

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12) Mitbestimmung: Betriebsrat muss ueber Inhalt von Vorstellungsgespraechen informiert werden
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Wenn Vorstellungsgespraeche mit verschiedenen Bewerbern ausschlaggebend sind fuer ein Einstellungsverfahren, muss der Betriebsrat ueber den Inhalt der Gespraeche informiert werden. Unterlaesst der Arbeitgeber dies, kann der Betriebsrat die Zustimmung verweigern.
Das entschied das Bundesarbeitsgericht am 28. Juni 2005 und gab damit einem Betriebsrat recht. Der Arbeitgeber hatte im Einstellungsverfahren aus 32 Bewerbern neun zu ersten Vorstellungsgespraechen geladen. Zu einem zweiten Gespraech lud er noch drei Bewerber. Zur Einstellung schlug der Arbeitgeber einen Bewerber vor, der die Auswahlkriterien am besten erfuellt habe. Eine Information ueber den Inhalt der Vorstellungsgespraeche fehlte jedoch in den Unterlagen fuer den Betriebsrat. Darauf verweigerte dieser die Zustimmung zur Einstellung.

Das BAG lehnte den Antrag des Arbeitgebers auf Ersetzung der Zustimmung des Betriebsrats ab. Die Auskuenfte ueber die Bewerberauswahl, so das BAG, haben sich auf die fachlichen und persoenlichen Voraussetzungen fuer den zu besetzenden Arbeitsplatz zu beziehen. Sind die Vorstellungsgespraeche massgeblich fuer die Auswahl eines bestimmten Bewerbers, gehoert zu einer vollstaendigen Unterrichtung des Betriebsrats auch eine Mitteilung ueber den Gespraechsinhalt. (Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 28. Juni 2005, Az.: 1 ABR 26/04)

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13) Solidarisch sein, wo wir einkaufen - LIDL
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Lidl hat bislang kaum Betriebsraete - 8 in 2600 Filialen - und faehrt eine harte Linie, damit das auch so bleibt: Kuendigung, Filialschliessung und Ausgliederung aus dem Unternehmen werden als Druckmittel genutzt. Menschenwuerdige Arbeitsbedingungen, Durchsetzung von Arbeits- und Gesundheitsschutz, Beruecksichtigung von besonderen Belangen der Frauen bei Lidl sowie Mitbestimmung und demokratische Teilhabe im Arbeitsleben dagegen sind die Ziele der ver.di-Kampagne. Es gibt bereits viel Solidaritaet bei Kunden, Politik, Kirchen, Kuenstlern und Kollegen, die sich mit Betriebsratspatenschaften und Briefen die Beschaeftigten unterstuetzen. Damit das, was billig ist, auch recht ist, kann jeder die Initiative unterstuetzen.

Unterstuetzung fuer Lidl-Beschaeftigte: http://www.verdi.de/0x0ac80f2b_0x02a12ca9
Erfahrungsberichte der Betroffenen im Lidl-Weblog: http://www.verdi-blog.de/lidl

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14) Termin zum Vormerken: Medientage Muenchen, 26. bis 28.Oktober 2005
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Unter dem Titel: "Der Mehrwert der Medien" finden die dreitaegigen Medientage vom 26. bis 28. Oktober 2005 statt. Im Mittelpunkt stehen Neuheiten aus Broadcast und Multimedia, Mobilkommunikation, Film/Produktion und Medienfachpresse bis hin zu den Informationsangeboten von Verbaenden und Institutionen. Schwerpunkte in diesem Jahr sind Entwicklungen wie DVB-C / -S / und -T, digitales Radio, mobiler Services und IP-Fernsehen vor allem interaktives Fernsehen, Triple Play und HD-Technologie. Der MedienCampus Bayern informiert ueber das Berufsfeld "Medien".
Im Mittelpunkt des Infostandes von connexx.av und ver.di auf der Messe stehen die Arbeitsbedingungen in den Medien.

http://www.medientage-muenchen.de/

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15) Newsletter abbestellen
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16) Impressum
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Dieser Newsletter wird von Wille Bartz fuer connexx.av, dem Projekt der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fuer die Vertretung der Medienschaffenden im Rundfunk, Film, AV-Produktion und in den Neuen Medien, in unregelmaessigen Abstaenden herausgegeben.

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik erreichen Sie uns unter:
connexx.av, c/o ver.di
zu Hd. Wille Bartz
Goseriede 10-12 in 30159 Hannover
Tel: 0511/12400-601 und Fax: 0511/12400-604
E-Mail mailto:wille.bartz@connexx-av.de
Internet http://www.connexx-av.de

Redaktion dieses Newsletters:
Kathlen Eggerling (mailto:mail@connexx-av.de)



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