Film & Fernsehen

Regionalförderer ziehen Reißleine

(29. Juli 2009) 90 Förderanträge mit einem Volumen von 17 Mio. Euro in diesem Monat in Bayern. 23 Mio. Euro hätte Kirsten Niehuus ausgeben können, vier Mio. Euro konnte die Geschäftsführerin des Medienboards im Juni nur vergeben. Die Berlin-Brandenburger Förderinstitution erstickt wie ihre Pendants in den anderen Ländern momentan in Anträgen. Was zum einen dem politischen Willen bei der Novellierung des FFG zum 1. Januar 2009 geschuldet ist, den Anteil der Referenzfördergelder an der Gesamtförderung um knapp 10% zu kürzen. Das hat Löcher in manch Kalkulation geschlagen, die über die Filmförderung gedeckt werden sollen. Außerdem ist die Flut der ungewissen Situation bei der FFA geschuldet. Vor allem aber der Lage vieler Produzenten, die schon seit Jahrzehnten klagen, dass ihre Eigenkapitaldecke zu dünn sei. Das rächt sich jetzt. Sie müssen drehen, sonst stehen viele vor dem Aus.

Mit der Gießkanne wird Kirsten Niehuus das Geld nicht verteilen. Im Gegenteil. Sie will sich eine gefühlte Selbstbeschränkung auferlegen, was nichts anderes heißt, weniger Projekte mit höheren Summen auszustatten. Hintergrund für die Entscheidung, die ähnlich wohl auch in anderen Regionen getroffen wird, ist die hohe Zahl von Premieren deutscher Filme im Jahre 2008. „Diese Zahl hat alle fördernden Stellen erschreckt“, räumte Niehuus ein. Sie hält 120 Filme statt 175 verkraftbar für den deutschen Kinomarkt.



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