BFV-Newsletter 8/2011

connexx.av und der BundesFilmVerband (BFV) in ver.di wollen mit diesem monatlichen Newsletter für bessere Information und Transparenz bei den Beschäftigten der Produktionswirtschaft von Film- und Fernsehen sorgen. Insbesondere sollen hier film- und sozialpolitische Themen aufgegriffen werden. Der BFV bildet das gewerkschaftliche Netzwerk von Film- und Kulturschaffenden sowie allen anderen an der Film- und Fernsehproduktion beteiligten Beschäftigten. Er tritt für Kunstfreiheit und gerechte Arbeitsbedingungen ein. Als vorrangiges Ziel strebt er eine integrierte Interessenvertretung dieser Filmberufe in der zergliederten Branche gegenüber Sendern, Produzenten und der Politik an:
http://www.connexx-av.de/filmfernsehproduktion_bfv.php

Inhalt

  1. Hohe Haftstrafe für Herstellungsleiter (MDR) und schwere Vorwürfe gegen NDR-Fernsehdirektor
  2. Gagentarifverhandlungen für Schauspieler: Kühe bekommen mehr!
  3. Respekt: ZAPP berichtet über katastrophale Arbeitsbedingungen von Film- und Fernsehschaffenden
  4. MDR produziert weiteren Skandal - diesmal passend im Unterhaltungssektor
  5. Widerlegt GfK-Studie Position der Medienbranche im Vorgehen gegen illegale Downloads?
  6. Wieder Streit zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern – diesmal zu VoD
  7. Meldungen
  8. Impressum / Abo


1. Hohe Haftstrafe für Herstellungsleiter (MDR) und schwere Vorwürfe gegen NDR-Fernsehdirektor

Marco Kirchhof, der 44-jährige Ex-Herstellungsleiter des ARD/ZDF-Kinderkanals muss wegen Betrugs und Bestechlichkeit für fünf Jahre und drei Monate hinter Gitter. Die 7. Große Strafkammer des Erfurter Landgerichts sieht es als erwiesen an, dass er von 2005 bis 2010 in 48 Fällen Scheinrechnungen in Höhe von 4,6 Millionen Euro zur Zahlung angewiesen hat, ohne dass der Sender eine Gegenleistung erhielt. Die Richter blieben im Urteil unter dem Antrag der Anklage. Die hatte sechs Jahre und acht Monate Haft gefordert. Doch das Geständnis und die Spielsucht des Angeklagten hätten strafmildernd gewirkt, sagte der Vorsitzende Richter Thomas Schneider in der Begründung. Dennoch habe der Angeklagte sich die Taten „ausgedacht und über Jahre geschickt eingefädelt“. Mit der Kika-Weihnachtsfigur „Beutolomäus“ hatte alles angefangen. Marco K. schlug Fabian B von der Berliner Firma Kopp-Film vor, die Leistung ein zweites Mal abzurechnen. 40 Prozent des Geldes seien bei ihm geblieben, sagte der kaufmännische Geschäftsführer als Zeuge vor Gericht, 60 Prozent habe er dem Angeklagten gegeben. Während Fabian B. seine Firma damit retten wollte, verzockte Kirchhof die Millionen der Gebührenzahler. Zwei- bis dreimal wöchentlich habe er bis zu 5000 Euro eingesetzt, sagten Mitarbeiter des Erfurter Casinos in der Beweisaufnahme. Im Sender gab es immer wieder Hinweise auf Kirchhofs Leidenschaft, so ein Kika-Mitarbeiter als Zeuge.

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2. Gagentarifverhandlungen für Schauspieler: Kühe bekommen mehr!

Eine Kuh bekommt mindestens 450 €, eine Katze 400 €, ein Hund 350 € und Affen nicht unter 1500 € Gage pro Tag. Auf der anderen Seite würden für eine Polizeiserie Profi-Schauspieler gesucht, die 350 € pro Drehtag erhalten sollen. Dies ist nur eines von vielen hundeelenden Angeboten, die in letzter Zeit Schauspielern gemacht werden, stellen der Berufsverband BFFS und der BundesFilmVerband in ver.di (BFV) fest. Selbst für renommierte Produktionen mit berühmten Regisseuren werden Schauspieler engagiert, die teilweise weniger als 350 € pro Drehtag verdienten. Bei den seit einem Jahr laufenden Tarifverhandlungen mit der Allianz deutscher Produzenten – Film und Fernsehen wollen BFFS und BFV/ver.di mit verschiedenen Modellen eine grundsätzliche Anhebung der Gagen erreichen. Um ihre Forderung zu unterstreichen, hatten sie für den 14. Juli zu einer verlängerten Mittagspause aufgerufen. Eine Annäherung der Positionen scheint nicht in Sicht. Die Produzentenallianz erklärte in einer Pressemitteilung: „Wir haben zuletzt ein Mindesttageshonorar von 500 Euro angeboten und sind auch bereit, eine Sonderregelung für die ausgebildeten oder hauptberuflichen Schauspieler einzugehen. Die Forderung vom BFFS und von der Gewerkschaft von 1.250 Euro, die ausdrücklich auch für Laiendarsteller oder Schauspielschüler gilt, ist meilenweit von jeder Realität entfernt und mit den bekanntlich extrem knappen Budgets schlicht nicht zu bezahlen“.

BFV/ver.di und BFFS dazu: Wir sehen durchaus die schwierige wirtschaftliche Situation vieler, insbesondere mittelständischer Filmfirmen und haben von Anfang an die Produzentenallianz eingeladen, neben der üblichen Vergütung nach Drehtagen alternative Honorierungssysteme zu gestalten, die den Produktionsfirmen mehr Planungssicherheit bieten könnten. Deshalb haben BFV/ver.di und BFFS angeboten, über geeignete Wochengagenmodelle zu reden.

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3. Respekt: ZAPP berichtet über katastrophale Arbeitsbedingungen von Film- und Fernsehschaffenden

Freie Film- und Fernsehschaffende, ob sie auf Steuerkarte arbeiten oder als Selbständige, immer stehen sie unter Druck. Vom Sender, von Produktionsfirmen oder durch die eigene Konkurrenz, alles zusammen führte in den vergangenen Jahren zu den katastrophalen Arbeitsbedingungen über die einige wenige jetzt bei ZAPP (NDR) auspackten. Arbeiten bis zur 18. Stunde damit der „Dreh im Kasten ist“, nach der 14. Stunde auf Anweisung noch Produktionsfahrzeuge fahren, um Hotelkosten zu sparen oder kaum Pausen und schlechte Verpflegung. All das kommt immer noch in unterschiedlichen Ausmaßen vor. Im fiktionalen Bereich, wo der vom BFV/ver.di und der Produzentenallianz vereinbarte Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende (TV-FFS) zur Anwendung kommt, hat es zum Beispiel Teamworxx, eine der größten Produktionsfirmen, seit 2006 bis heute nicht geschafft, die für die Filmschaffenden so wichtige tarifliche Zeitkontenregelung in die Arbeitsverträge aufzunehmen. In der tagesaktuellen Berichterstattung und Dokumentation ist es teilweise noch schlimmer. Dort kämpfen die Fernsehschaffenden (Autoren, Kamerateams und Cutter) mit stagnierenden Honoraren seit 20-25 Jahren, weil die Sender ihre eigenen Tarifverträge für Freie umgehen, indem sie nur noch Firmen (GmbHs) beauftragen, und die die Aufträge dann an die Fernsehschaffenden weiterreichen. Schon regiert der ungeregelte Markt. Nach Tarif und Vergütungsordnung beim NDR zum Beispiel müsste ein Kamerateam (Kamera/Ton) inklusive Ausrüstung ca. € 1.450.- auf Rechnung erhalten! Real erhalten die Teams, wenn es gut läuft € 850.-; die Differenz sind ziemlich genau 40%, das Geld, was den „freien“ Kamerateams seit 20-25 Jahren fehlt. „In Hamburg haben sich bereits mehrere Kamera- und Tonleute mit Beschäftigten vom NDR zusammen geschlossen, um neue Tarifverträge für die Freien auszuhandeln. Das Ziel ist „equal pay - gleiche Bezahlung“ für alle nicht festangestellten Kollegen, egal ob sie selbständig beschäftigt sind oder über Dritte in der Arbeitnehmerüberlassung für den NDR tätig sind oder sonst wie; das was der NDR seinen Festangestellten zahlt, muss auch bei den nicht festangestellten ankommen“, so der Vorstand vom BFV in ver.di.

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4. MDR produziert weiteren Skandal - diesmal passend im Unterhaltungssektor

Beim MDR ist zum dritten Mal ein führender Mitarbeiter ins Zwielicht geraten. Nach Ex-Sportchef Wilfried Mohren, der Berichte über Veranstaltungen erst nach der Zahlung von Bargeld auf das Konto einer Firma seiner Frau ins Programm hievte, und ki.ka-Herstellungsleiter Marco Kirchhof, der jahrelang fingierte Rechnungen an verschiedene Firmen zahlte und von den Erlösen profitierte, steht nun Unterhaltungs-Chef Udo Foht im Rampenlicht. Doch aus dem Fall Foht könnte auch ein Fall MDR werden. Intendant Udo Reiter musste eingestehen, schon 2009 von einem Produzenten über dessen Geschäftsgebaren informiert worden zu sein. Im Gegensatz zu den ersten beiden Fällen, ging der Leipziger Sender diesmal in die Offensive und informierte die Öffentlichkeit selbst. Foht soll seit Herbst 2008 regelmäßig Produzenten aus der Musik- und Unterhaltungsbranche sowie alte Freunde gebeten haben, Geld an andere Firmen zu überweisen, die bei der Produktion oder Entwicklung von Sendungen kurzfristig in Liquiditätsschwierigkeiten geraten seien. Persönlich, so ließ er über einen Freund mitteilen, habe er sich nie bereichert.

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5. Widerlegt GfK-Studie Position der Medienbranche im Vorgehen gegen illegale Downloads?

„Nutzer der kürzlich staatsanwaltschaftlich vom Netz genommenen Video-on-demand-website kino.to und anderer, vergleichbarer sogenannter "illegaler Downloadseiten" gehen weit häufiger ins Kino als der Durchschnittsbürger. Dies belegt eine Studie, die bereits vor einiger Zeit von der Gesellschaft von Konsumforschung (GfK) unternommen wurde“, berichtet „telepolis“ auf „heise.de“. Die FAZ nahm das Thema dann prompt auf. Seit Fertigstellung werde die Studie unter Verschluss gehalten und sei, so mit den Inhalten vertraute Quellen, "im Giftschrank verschwunden". „kino.to"-Nutzer gingen nicht nur sehr oft ins Kino, sie gäben auch überdurchschnittlich viel Geld an der Kinokasse aus. "Die User kaufen oft ein Ticket an den teuren Wochenend-Tagen.“ Sie würden sich auch mehr DVDs kaufen, weil sie laut ihren Angaben oft nur den Anfang des aus dem Netz herunter geladenen Filmes anschauen und dann ins Kino oder in den Laden gehen würden. Damit sei laut „Telepolis“ die These von den Milliardenschäden widerlegt, die illegale Downloads verursachen. "Wir haben damit nicht gerechnet", zitiert „Telepolis“ einen GfK-Mitarbeiter, der verständlicherweise anonym bleiben möchte. Und scheinbar passend wird dazu kommt ein Statement vom Hauptverband Deutscher Filmtheater: "Wir vermuten das eigentlich schon lange. Wer Filme herunter lädt, hat ein erhöhtes Interesse am Kino."

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6. Wieder Streit zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern – diesmal zu VoD

Noch hat das Kartellamt nicht gesprochen, da sorgt "Germany's Gold" die von ARD und ZDF gemeinsam mit der Allianz deutscher Produzenten Film und Fernsehen, Studio Hamburg, Jan Mojto (besitzt das Kirch Archiv) und der Bavaria geplante Video-on-Demand-Plattform (VoD) schon für Streit. Auf dem Portal sollen Klassiker aus den vergangenen 60 Jahren Fernsehgeschichte wieder auf dem heimischen (Computer)-Bildschirm laufen. Es geht um die Perspektive, mit Klassikern und Qualität nochmal Geld im Video-on-Demand-Bereich zu verdienen. Vorbild ist unter anderem die britische BBC, die für ein Monatsabo 6,99 Pfund berechnet. Die Erlöse müssen sich die Sender dann mit den Produzenten teilen. Durch die VoD-Angebote werde der immer kleinteiligere Markt auf der Vertriebsseite um eine weitere Option erweitert, erklärte Moritz von Kruedener, der für den deutschen Rechtehändler Beta Film (Mojto) tätig ist: „Das Resultat sind sinkende Ratings." Dies habe auch Auswirkungen auf die Finanzierung der Sender. Video-on-Demand könne sich als eine neue Finanzquelle erweisen. „In den USA sammeln die Produzenten bereits erste Erfahrungen mit Netflix als Finanzierungspartner", berichtete Kruedener und betonte, man solle diesen Markt in Deutschland nicht den ausländischen Playern überlassen.“

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7. Meldungen

2011 - wieder mehr Besucher im Kino und 20% für deutsche Produktion

Die deutschen Filmtheater konnten sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wieder über mehr Besucher und erneut steigende Umsätze freuen. Mit 61,5 Mio. Tickets waren von Anfang Januar bis Ende Juni 1,3 Mio. Besucher (2,2%) mehr im Kino als im ersten Halbjahr 2010. Mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 452,8 Mio. Euro (2,5%) verzeichneten die Filmtheaterbetreiber sogar das zweitbeste Einspielergebnis einer Halbjahresbilanz, das nur vom Rekordjahr 2002 übertroffen wurde. Erfolgreichster Film des ersten Halbjahres ist Til Schweigers Komödie KOKOWÄÄH, die 4,3 Mio. Besucher in die Kinos lockte. Insgesamt zahlten in den ersten sechs Monaten 12,4 Mio. Besucher (erstes Halbjahr 2010: 12,0 Mio.) Eintritt für einen deutschen Film im Kino, das entspricht einem Marktanteil von 20,4 Prozent (20,3%).
http://www.ffa.de/index.php?page=presse_detail&news=934

63 Mio. Euro für die Filmwirtschaft von der FFA 2010

Die FFA hat im Jahr 2010 Fördermittel in Höhe von 55,4 Mio. (Vorjahr 51,5 Mio.) Euro ausgezahlt. Auf den Bereich der Filmförderung entfielen dabei 32,3 Mio. Euro (30,8 Mio.). Insgesamt hat die FFA zwischen Januar und Dezember die Produktion von 59 Kinospielfilmen (2009: 49) mit 17,6 Mio. Euro (15,5 Mio.) gefördert. Im selben Zeitraum vergab die FFA Referenzmittel in Höhe von rund 12,0 Mio. Euro (10,0 Mio.) an die Produzenten von 98 Kinofilmen (107). Insgesamt standen der FFA im letzten Jahr 63,0 Mio. Euro für die Vergabe von Fördermitteln zur Verfügung. Zusätzlich zur Produktionsförderung schüttete die FFA für die Absatzförderung 15,1 Mio. Euro (18,7 Mio.) aus, darunter 8,9 Mio. Euro (12,7 Mio.) für Medialeistungen, über die Filmstarts im Kino oder auf DVD im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wie auch bei den privaten Fernsehsendern.
http://www.ffa.de/index.php?page=presse_detail&news=932

MDR-Länder geben Startschuss für Kinodigitalisierung

Seit dem 1. Juli können Filmtheaterbesitzer aus Sachsen Fördermittel für die Umrüstung ihrer Kinos beantragen. Thüringen stellt 2011 und 2012 je 200.000 Euro dafür zur Verfügung, pro Leinwand können 30% der Investitionssumme bis zu 20.000 Euro beantragt werden. In Sachsen-Anhalt werden 25% der Kosten bis zu einer Höhe von 17.500 Euro anerkannt. In beiden Ländern kann unter besonderen Bedingungen der Betrag bis 21.000 Euro aufgestockt werden. Sonderwege gehen die drei Länder bei der Verwaltung der Fördergelder. Im Gegensatz zur Mehrzahl der Bundesländer, in denen die regionalen Filmförderinstitutionen die Mittel verwalten, sind in den drei Ländern Ministerien zuständig. Mit dem Startschuss für die Förderung in den drei Bundesländern bleibt nun nur noch das Saarland, das noch keinen eigenen Fördertopf für die Digitalisierung der Kinos aufgelegt hat.

Same Procedure like every year: Filmakademie mit neuen Richtlinien für Filmpreis

Auf ihrer Mitgliederversammlung Ende August hat die Filmakademie die Richtlinien nachjustiert – es bleibt grundsätzlich beim dreistufigen Verfahren, aber die Feinjustierung der Wertungsmöglichkeiten sollen verbessert werden. Näheres wird in Kürze auf der Homepage der Akademie veröffentlicht. Außerdem will sich die Akademie auch in den Gesprächsprozess einmischen, um die Ballung der Starttermine zwischen Verleihung, Nominierung und Berlinale zu entzerren.

Zwiespältiges bei Digitalisierungsförderung von FFA

Viele kleine Kinos, die im Vertrauen auf eine mündliche Zusage von Kulturstaatsminister Bernd Neumann vor dem 10. Februar ihre Leinwände digitalisiert hatten und dabei Zuschüsse des Bundes einkalkulierten, gehen wohl leer aus. Rechtlich ist es nicht möglich, Mittel für Vorhaben auszuzahlen, die vor dem offiziellen Startschuss zum Berlinale-Beginn gegeben wurden. Eine positive Lösung im Sinne der betroffenen Kinos zeichnet sich dagegen für die Zuschüsse ab, die von der FFA für die Digitalisierung gewährt werden können. Außerdem könnten auch die so genannten Marktleinwände (Umsatz von mindestens 280.000 Euro oder Standorte mit mehr als sechs Leinwänden), die bislang nicht in den Genuss der Bundesförderung kommen konnten, von Fördermitteln profitieren. Die Unterkommission Filmabspiel genehmigte Anfang Juli 4,5 Mio. Euro für die Förderung von Baumaßnahmen, zu denen auch die Digitalisierung gehört.

German Films vor Umbau

Martin Moszkowicz, seit wenigen Monaten Vorstand von German Films, kündigte in einem Interview mit “Blickpunkt Film” einschneidende Veränderungen bei der Auslandsvertretung an. Im Focus solle künftig wieder der Kinofilm liegen, Fernsehfilme werden nur noch in Ausnahmefällen in den Genuss der Aktivitäten der Institution kommen. Zudem kündigte er eine grundlegende Veränderung in der Arbeitsweise der Institution an. Promotion und Marktforschung sollen ausgebaut werden, dafür seien die Auslandsbeauftragten weitgehend überflüssig.

200 Mio. Euro durch Product Placement

„Für die Sender ist die neue Werbeform eine Goldgrube“, schreibt Hans-Peter Siebenhaar im Handelsblatt zum seit 2010 erlaubten Product Placement in fiktionalen Programmen. Sabine Eckhardt, Chefin der ProSiebenSat.1-Werbetochter SevenOne Adfactory, sagte der Zeitung: „Der Markt für Product Placement ist kleinteilig und beratungsintensiv. Aber es gibt ein großes Wachstumspotenzial“. Nach Schätzungen von PSS1 liege das Umsatzpotenzial bei 200 Millionen Euro jährlich, so Siebenhaar weiter. Für die Produzenten ist das Product Placement eine willkommene Zusatzeinnahme. PSS1 hat mit dem Branchenverband Produzentenallianz vereinbart, dass die Hersteller von Serien und Filmen mit 22,5 Prozent an den Umsätzen vom Product Placement beteiligt werden. RTL sei nicht zu dieser Transparenz bereit, klagt die Interessenvertretung der Produzenten in “epd Medien”. RTL habe wenig Lust, das Geschäft ernsthaft oder zumindest systematisch zu betreiben. Die Produzenten würden an den Einnahmen überhaupt nicht beteiligt, was Lars-Eric Mann, Verkaufsdirektor Solutions beim RTL-Werbezeitenvermarkter IP Deutschland, „entschieden“ zurückweise.
Handelsblatt Nr. 160 vom 19. August 2011


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Erscheinungsdatum: Der BFV-Newsletter erscheint grundsätzlich am Ende eines Kalendermonats. Aus Termingründen sind Verschiebungen des Versandes nicht auszuschließen. Wenn Sie den BFV-Newsletter kostenlos erhalten wollen, melden Sie sich bitte persönlich an unter http://www.connexx-av.de/publikationen_newsletter_bfv.php.

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Redaktion: Olaf Hofmann
Impressum und V.i.S.d.P.
Dieser Newsletter wird von Wille Bartz, Geschäftsführer connexx.av GmbH, dem Projekt der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, monatlich herausgegeben.
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Wille Bartz
Goseriede 10-12
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