BFV-Newsletter 2/2008

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BFV-Newsletter 2/2008
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Sie erhalten heute von connexx.av den zweiten BFV-Newsletter in 2008. connexx.av und der BundesFilmVerband (BFV) in ver.di wollen mit diesem monatlichen Newsletter fuer bessere Information und Transparenz bei den Beschaeftigten der Produktionswirtschaft von Film- und Fernsehen sorgen. Insbesondere sollen hier film- und sozialpolitische Themen aufgegriffen werden. Der BFV bildet das gewerkschaftliche Netzwerk von Film- und Kulturschaffenden sowie allen anderen an der Film- und Fernsehproduktion beteiligten Beschaeftigten. Er tritt fuer Kunstfreiheit und gerechte Arbeitsbedingungen ein. Als vorrangiges Ziel strebt er eine integrierte Interessenvertretung dieser Filmberufe in der zergliederten Branche gegenueber Sendern, Produzenten und der Politik an.
http://www.connexx-av.de/filmfernsehproduktion_bfv.php

Inhalt
1. Berlinale-Debatte: "Nach Drehschluss Hartz IV"
2. BFV ruft zu Mail-Aktion der Filmschaffenden an Abgeordnete auf
3. Tarifabschluss fuer filmtechnische Betriebe: Neuer Entgelttarifvertrag ab 2008
4. Filmfruehstueck und Filmschaffenden-Aktion bei der Berlinale
5. Schwaches Kinojahr 2007 - Hoffnung fuer 2008
6. Kein Drehbuch - kein Film: Autoren machen mobil
7. Wechsel nach Streit im Regieverband - Eberhardt Hauff verlaesst BVR
8. Kurzmeldungen
9. Impressum

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1. Berlinale-Debatte: "Nach Drehschluss Hartz IV"
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"Lassen Sie uns gemeinsam etwas fuer eine bessere soziale Absicherung der Filmschaffenden unternehmen", appellierte die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) bei der Podiumsdiskussion des ver.di-Projekts connexx.av mit dem BundesFilmVerband (BFV) bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin.
Unter dem Motto "Nach Drehschluss Hartz IV" debattierte die Vorsitzende der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" mit dem Schauspieler Hans-Werner Meyer vom Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS), dem Produktions- und Aufnahmeleiter Reinhold Dienes vom Bundesverband Produktion und Matthias von Fintel, Medien-Tarifexperte bei ver.di, am 13. Februar in Berlin ueber die schlechte Lage der Beschaeftigten in diesem Bereich der Kreativwirtschaft. Ungerechtfertigter Leistungsausschluss von Filmschaffenden
Dazu gehoeren vor allem Veraenderungen in der Sozialgesetzgebung in den letzten Jahren, die zu krassen Ungerechtigkeiten fuehren, weil sie die Spezifik von Film- und Fernsehproduktionen ignorieren. So sind zum Beispiel auf Produktionsdauer Beschaeftigte verpflichtet, in die Sozialkassen einzuzahlen, scheitern aber in Zeiten zwischen den Filmproduktionen daran, Leistungen zu erhalten - etwa bei der Bundesarbeitsagentur. Grund: Sie muessen nun statt in drei Jahren schon in zwei Jahren (Rahmenfrist) 360 Tage versicherungspflichtige Beschaeftigung nachweisen, was aufgrund der verkuerzten Produktionszeiten fuer Filme und Serien kaum zu schaffen ist.
Neben der Aktion "5 statt 12" vom BFV und connexx.av sowie vieler kritischer Stellungnahmen von betroffenen Filmschaffenden gegen diesen ungerechtfertigten Leistungsausschluss, hat auch die Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" des Deutschen Bundestages die Lage kritisiert. In ihrem im Dezember 2007 vorgelegten Abschlussbericht wurden Korrekturen bei den Rahmenfristregelungen vorgeschlagen - einstimmig und parteiuebergreifend. Inzwischen gibt es zwei unterschiedliche Antraege im Bundestag fuer Veraenderungen, ein dritter ist angekuendigt.
"Offen auch fuer andere Modelle"- die Loesung zaehlt
Im Mittelpunkt der BFV-Podiumsdebatte von ver.di bei der Berlinale stand deshalb nicht mehr, ob Veraenderungen noetig sind, sondern welche. Gitta Connemann erlaeuterte das von der Kommission favorisierte "Schweizer Modell", bei dem die ersten 30 versicherungspflichtigen Tage einer Filmproduktion doppelt gezaehlt werden, und berichtete ueber neue Gespraeche mit dem Bundesministerium fuer Arbeit und Soziales. Zugleich zeigte sie sich "offen auch fuer andere Modelle" - wichtig sei nur, sie fuehrten "bald zur Verbesserung der Lage".
Matthias von Fintel verwies auf "Nachteile und ungeklaerte Fragen des Schweizer Modells" und warb um Unterstuetzung fuer die Kampagne "5 statt 12". Sie zielt darauf ab, die Anwartschaftszeit fuer den Bezug von Arbeitslosengeld I von 12 auf fuenf Monate zu verkuerzen. "Nur damit ist das staendig drohende Abrutschen in Hartz IV fuer Filmschaffende zu vermeiden", sagte von Fintel und raeumte ein, dass "durchaus andere Loesungen diskutiert werden koennen, die zu diesem Ergebnis fuehren". Schauspieler Hans-Werner Meyer und Reinhold Dienes vom Bundesverband Produktion sprachen von einem "Dilemma, sich zwischen verschiedenen Modellen entscheiden zu muessen".
Veraenderungen brauchen gemeinsame Initiativen!
Einigkeit bestand auf dem Podium wie auch in der Debatte mit dem Publikum darin, dass die "Korrektur von Systemfehlern" nur der erste Schritt zu angemessener sozialer Absicherung der Filmschaffenden sein kann. Es gelte, noch etliche buerokratische Huerden abzubauen, die dem fuer die Branche typischen Mix bzw. den Wechsel zwischen verschiedenen Taetigkeitsformen wie "selbststaendig", "auf Produktionsdauer" und "unstaendig beschaeftigt" nicht gerecht werden.
Auf entsprechende Klaerungen und Vereinbarungen der Tarifpartner verwiesen sowohl von Fintel wie auch Meyer. Sie allein seien aber keine dauerhafte Loesung, muessten durch entsprechende Gesetzesinitiativen flankiert werden. So bekraeftigte Wille Bartz, Projektleiter connexx.av, den Vorschlag des BundesFilmVerbandes, dass die millionenschwere Filmfoerderung, die zum grossen Teil aus Steuermitteln erfolgt, mit Sozialklauseln verbunden wird bzw. als Vergabekriterium die Einhaltung deutscher Tarifvertraege beinhalten muss. Fazit der BFV-Berlinale-Veranstaltung: Filmqualitaet braucht soziale Sicherheit, Veraenderungen brauchen gemeinsame Initiativen!
http://www.connexx-av.de/upload/m47b4572340829_verweis1.pdf
http://www.connexx-av.de/5statt12
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=47ab15a513235&akt=brancheninfos_filmfernsehproduktion

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2. BFV ruft zu Mail-Aktion der Filmschaffenden an Abgeordnete auf
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Per E-Mail werden in den naechsten Tagen organisierte und nicht organisierte Filmschaffende aufgefordert, sich direkt an ihre Bundestagsabgeordneten zu wenden. Mit dieser Aktion will der BundesFilmVerband - BFV den Bemuehungen der Gewerkschaft und der Verbaende, eine bessere soziale Absicherung Filmschaffender zu erreichen, Nachdruck verleihen. Nach wie vor geht es um die Verkuerzung der Rahmenfrist von drei auf zwei Jahre mit ihren dramatischen Auswirkungen; diese fuehren u.a. dazu, dass auf Produktionsdauer Beschaeftigte zwar Abgaben an die Arbeitsagentur leisten muessen, aber im Bedarfsfall keine Leistungen erhalten oder nicht lange genug erhalten. Die ungerechte Situation wird belegt durch die Studie "Ausgeleuchtet - Vom Arbeiten und Leben in der Filmindustrie" von connexx.av - dagegen richtet sich die Unterschriftenaktion "5statt12", die bisher von fast 5000 Filmschaffenden unterstuetzt wird.
Bei Gespraechen mit Politikern und bei BFV-Podiumsdebatten haben u.a. Angelika Krueger-Leissner (SPD, Vizevorsitzende im Bundestagsausschuss Arbeit und Soziales) und Gitta Connemann (CDU, Vorsitzende der Kulturenquetekommission) entsprechende Initiativen angekuendigt und die Filmschaffenden zu gemeinsamen Handeln aufgefordert.
Mit der Mail-Aktion will der BFV zusammen mit den betroffenen Filmschaffenden fuer baldige Verbesserungen nachhaltig Druck machen. Gefragt sind Schilderungen der verschlechterten sozialen Bedingungen, wie zum Beispiel: Probleme mit der Krankenversicherung (z.B. Zwang zum Wechsel, zusaetzlich freiwillig versichern), Aufloesen des Vermoegens oder der Altersvorsorge, Unmoeglichkeit Arbeitslosengeld I zu bekommen, persoenliche Belastung und bedrohliche Situation, die sich aus Hartz IV ergibt, Vermittlung in andere Jobs oder Schlimmeres etc...
Hier finden Sie Ihren Abgeordneten oder Ihre Abgeordnete im Bundestag:
http://www.bundestag.de/mdb/wkmap/index.html
Weitere Links:
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=47ab15a513235&akt=brancheninfos_filmfernsehproduktion
http://www.connexx-av.de/5statt12

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3. Tarifabschluss fuer filmtechnische Betriebe: Neuer Entgelttarifvertrag ab 2008
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Nach dem Tarifergebnis zu Tariferhoehungen und dem Neuabschluss des Manteltarifvertrages fuer die naechsten beiden Jahre wurde zwischen dem Verband fuer filmtechnische Betriebe (VTFF) und ver.di am 20. Februar auch ein neuer Entgelttarifvertrag vereinbart. Dieser vereint die bisher noch in Lohn- und Gehaltstarifvertrag getrennten Verguetungssysteme und Mitarbeitergruppen. Gleichzeitig wird eine neue Eingruppierungssystematik geschaffen, die bei zukuenftigen Veraenderungen der Berufsbilder sowie fuer neue Filmbetriebe gleichermassen offen ist. Die Laufzeit der Tarifvertraege dauert bis Ende 2009. Fuer alle derzeitigen Mitarbeiter sind dauerhafte Besitzstandsregelungen fuer das Einkommen getroffen worden.
Die bereits im Januar vereinbarten Tariferhoehungen von 2,2 Prozent ab Maerz 2008 und 2 Prozent ab Januar 2009 wurden nun in eine Entgelttabelle aufgenommen. Diese enthaelt sieben Entgeltgruppen, die von den Betraegen vergleichbar sind mit dem bisherigen Gehaltstarifvertrag. In die neuen Entgeltgruppen wurden zugleich die bisherigen Lohngruppen integriert. Fuer jeden einzelnen Mitarbeiter und jede einzelne Mitarbeiterin heisst dies zunaechst, das bisherige Einkommen wird weitergezahlt und erhoeht sich ab Maerz um 2,2 Prozent. Um die neuen Eingruppierungsverfahren moeglichst konfliktfrei und trotz des damit verbundenen Aufwands zuegig zu gestalten, werden der VTFF und ver.di gemeinsam Schulungen fuer Personalverantwortliche und Betriebsraete im Fruehjahr anbieten. Im zeitlichen Zusammenhang dazu werden dann Betriebsversammlungen genutzt, um Neuerungen und Auswirkungen bei den Beschaeftigten aus den Filmbetrieben zu erlaeutern.
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=47bec2eb2fb25&akt=brancheninfos_avproduktion
http://www.connexx-av.de/upload/m47bec2eb2fb25_verweis1.pdf

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4. Filmfruehstueck und Filmschaffenden-Aktion bei der Berlinale
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Glanz und Glamour bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin sind nur die eine Seite der Filmbranche, Netzwerken ist eine andere. So auch beim FilmFruehstueck, zu dem der BFV anlaesslich der Berlinale einlud. Im Café Stresemann trafen sich die Mitglieder der regionalen Filmverbaende des BFV mit Vertretern verschiedener Berufsverbaende, wie dem gerade gegruendeten Bundesverband deutscher Stuntleute sowie interessierte Filmschaffende, die noch nicht organisiert sind. Grosses Gespraechsthema waren die zum Teil schlechten Arbeitsbedingungen am Set. Doch es wurde nicht nur geredet. In einer gemeinsamen Aktion beschrifteten die Fruehstuecksteilnehmer riesige Wuerfel mit ihren Forderungen und konkrete Vorschlaege fuer kreativeres Arbeiten und bessere soziale Absicherung.
Am 11.Februar stolperten dann Besucher der Berlinale am Potsdamer Platz fast ueber die uebermannshohen Kartonwuerfel mit Spruechen wie "Wenn die Anwendung des Tarifvertrags nicht mehr Ausnahme waere, das waer schoen" oder "Es ist kaum moeglich, die extremen Arbeitszeiten in der Filmbranche auf Dauer zu leisten. Unser Beruf ist schlicht unsozial". Weitere Wuerfel-Sprueche waren: "Ich wuensche mir, dass in Zukunft alle Filmschaffenden an einem Strang ziehen und sich nicht immer alle gegenseitig unterbieten" und "Viele in der Branche gehen auf die prekaeren Bedingungen ein, aus Angst sonst ueberhaupt keinen Job zu bekommen" oder "Wenn man seine Rechte einfordert (Urlaubsanspruch, Ruhezeiten, Ueberstunden) wird man nicht mehr gebucht".
"Die Aktion erregte Aufmerksamkeit und es war beeindruckend zu sehen, dass viele Berlinale-Besucher sich intensiv saemtliche Filmschaffendenzitate durchgelesen und Flugblaetter mitgenommen haben", sagt Kathlen Eggerling von connexx.av. Wie gross der Bedarf an Information und Austausch ist, zeigt auch die Abonnentenzahl dieses BFV-Newsletters: Ein Jahr nach dem Start haben sich bereits ueber 1500 Interessierte online ein kostenloses Abo zugelegt. Auch der Beratungsservice "filmfon - Filmschaffende beraten Filmschaffende" (01805-345636) von connexx.av und dem Freien-Netzwerk mediafon findet regen Zuspruch.
http://www.connexx-av.de/newsletter_bfv.php
http://www.connexx-av.de/filmfernsehproduktion_filmfon.php
http://www.german-stunt-association.de

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5. Schwaches Kinojahr 2007 - Hoffnung fuer 2008
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Unter dem Motto "Rueckenwind nach einem durchwachsendem Kinojahr" hat die Filmfoerderungsanstalt FFA Bilanz des Kinojahres 2007 gezogen und einen Ausblick auf 2008 gegeben. "Die Stimmung ist gut, die Zahlen waren leider schlecht", sagte FFA-Vorstand Peter Dinges bei der Jahrespressekonferenz vor dem Berlinale-Start. Insgesamt kamen 2007 mit 125,4 Mio. Besuchern 11,3 Mio. weniger in die Kinos (minus 8,2 Prozent) als im besucherstarken Jahr davor. Die Umsaetze gingen im selben Zeitraum um 5,7 Prozent von 814,4 auf 767,9 Mio. Euro zurueck. Dennoch "sehe ich in der Branche Optimismus, ausgelastete Filmstudios, hohe Budgets und - ganz im Gegensatz zum sehr schlechten Jahr 2005 keine Kinokrise", betonte Dinges.
Erstmals seit 1999 ist die Zahl der Neu- oder Wiedereroeffnungen von Kinos im letzten Jahr auf 118 deutlich angestiegen. Fast jeder fuenfte Besucher loeste 2007 an der Kinokasse ein Ticket fuer einen deutschen Film. Mit 18,9 Prozent (23,4 Mio.) sei dessen Marktanteil im Vergleich zum Rekordjahr 2006 (25,8 Prozent bei 34,7Mio. Besuchern) zurueckgegangen, bewege sich aber dennoch auf einem "erfreulich hohen Niveau, von dem wir vor nicht allzu langer Zeit kaum zu traeumen gewagt haetten", betonte der FFA-Vorstand. Zu realistischen Wachstumsprognosen traegt auch der bis 2009 laufende Deutsche Filmfoerderfonds (DFFF) der Bundesregierung bei. "Der DFFF hat bereits in seinem ersten Jahr alle unsere Erwartungen uebertroffen", hob Projektleiterin Christine Berg bei der FFA-Bilanzveranstaltung hervor. Dort wurde eine neue Studie ueber den deutschen Film, seine Akzeptanz, sein Image, Staerken und Schwaechen vorgestellt. Sie steht auf der FFA-Website zum Download zur Verfuegung.
http://www.ffa.de
http://www.filmfoerderungsanstalt.de/downloads/publikationen/Imagestudie_Dt_Film_Publikation_EF_04022008.pdf

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6. Kein Drehbuch - kein Film: Autoren machen mobil
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"Kein Drehbuch. Kein Film" heisst eine neue Kampagne des Verbandes Deutscher Drehbuchautoren (VDD), die derzeit deutschlandweit laeuft. Ermuntert durch den Streikerfolg der US-Autoren wollen ihre deutschen Kollegen auf ihre Rolle im Filmgeschaeft mit Plakaten, Sticker und T-Shirts aufmerksam machen - unterstuetzt durch prominente Schauspieler wie Andrea Sawatzki, Natalia Woerner, Fabian Busch und Tim Bergmann. "Diese Image-Kampagne, die uns von M+C Saatchi zur Berlinale vorgeschlagen wurde, kommt in der momentanen Stimmung wie gerufen", so VDD-Geschaeftsfuehrerin Katharina Uppenbrink. Zugleich wurde bei der Abschlussgala der Berlinale 2008 zum ersten Mal ein Silberner Baer fuer das Beste Drehbuch verliehen.
Katharina Uppenbrink: Die Schaffung dieses auch international bedeutsamen Preises markiert einen weiteren wichtigen Schritt zur Anerkennung der Arbeit aller Drehbuchautoren." Festivalleiter Dieter Kosslick: "Am Anfang eines jeden Filmprojekts steht das Drehbuch, auf ihm basiert die gesamte Dramaturgie des Films. Mit dem Silbernen Baeren fuer das Beste Drehbuch moechten wir die grosse kuenstlerische Bedeutung der Filmautoren ehren." Dass damit noch nicht alle Probleme geloest sind, belegt ein Artikel aus der "Frankfurter Rundschau", in dem die Lage der deutschen Drehbuchautoren bei Film und Fernsehen beschrieben wird. Zugleich gibt es eine erste Bilanz der Auswirkungen des nun beendeten US-Autorenstreiks, bei der der renommierte Wirtschaftsexperte Jack Kyser auf Verluste von bis zu 1,7 Milliarden Dollar kommt.
http://www.drehbuchautoren.de
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/medien/?em_cnt=1290215
http://www.digitalfernsehen.de/news/news_262261.html

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7. Wechsel nach Streit im Regieverband - Eberhard Hauff verlaesst den BVR
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Der Vorstand im Bundesverband Regie (BVR) ist nach einer kontroversen Mitgliederversammlung Anfang Februar zurueckgetreten; die Versammlung waehlte am selben Tag noch einen neuen Vorstand. Zugleich verlaesst Geschaeftsfuehrer Steffen Schmidt-Hug nach fuenf Jahren den Verband Ende Maerz. Bei der Jahreshauptversammlung in Berlin waren knapp 200 Regisseure und Regieassistenten anwesend. Sie beauftragten den neuen Vorstand, fuer eine "noch vor der Verleihung des Deutschen Filmpreises im Mai einzuberufende ausserordentlichen Mitgliederversammlung eine Fuehrungs- und Strukturreform auszuarbeiten". Danach soll die Interessenvertretung der Regisseure kuenftig staerker an den spezifischen Beduerfnissen der Urheber von Film- und Fernsehwerken ausgerichtet werden.
In den neuen Vorstand wurden Rolf Silber, Detlef Roenfeldt, Stephan Wagner, Peter Carpentier, Jobst Oetzmann, Imogen Kimmel, Niki Stein und Markus Braeutigam gewaehlt. Die Nachwuchsregisseure vertritt André Nebe, fuer die Regieassistenten bzw. Continuities wurden Monika Schopp und Felix Karolus bestaetigt. Zugleich fuehrten die kontroversen Debatten dazu, dass der langjaehrige BVR-Aktivist Eberhard Hauff seinen Austritt erklaerte.
Der neue Vorstand erklaerte dazu: "Ohne seinen unermuedlichen filmpolitischen Einsatz, seine Kraft und seine Vernetzung in der Branche waeren die Erfolge, die der Bundesverband Regie in den vergangenen Jahrzehnten erzielt hat, nicht denkbar gewesen. Seinen Kampf fuer die Rechte von Regisseuren, verbunden mit dem Versuch, die Gemeinsamkeiten mit den anderen Mitgliedern der 'Filmfamilie' zu betonen, empfindet der neue Vorstand als Aufgabe und Verpflichtung, auch wenn in Zukunft andere Akzente gesetzt werden sollen". Die sind in einem offen ausgetragenen Streit zwischen BVR und dem Bundesverband Kamera (bvk) ueber die Verteilung von Einnahmen der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst (VGBK) erkennbar.
http://www.regieverband.de

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8. Kurzmeldungen
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film20 loest sich fuer die neue Produzentenallianz auf

film20 loest sich auf, um staerker zu werden, gab der film20-Vorstand im Vorfeld der am 3. Maerz in Berlin stattfindenden Gruendungsversammlung der neuen Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen bekannt. Alle film20-Mitglieder treten der neuen Vereinigung bei.
http://www.film20.de
http://www.produzentenallianz.de
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Spielfilmproduzenten kuenftig Verband der Filmproduzenten

Der Verband Deutscher Spielfilmproduzenten stellt sich neu auf: Als neu strukturierter Verband der Filmproduzenten sollen neben Kino- und TV-Filmproduzenten auch die von anderen Fernsehformaten sowie Kurz- und Dokumentarfilmer eine Vertretung haben. Der Verband Deutscher Spielfilmproduzenten nennt sich deshalb kuenftig Verband der Filmproduzenten, beschloss die Mitgliederversammlung am 19. Februar, die einen erweiterten Vorstand waehlte und Produzenten wie Askania Media, Saxonia Media und Bavaria Fernsehproduktion aufnahm.
http://www.filmecho.de
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Til Schweiger tritt wieder in die Deutsche Filmakademie ein

Schauspieler, Regisseur und Produzent Til Schweiger ist wieder in die Deutsche Filmakademie eingetreten, nachdem er seinen Austritt im Streit um die Nichtnominierung seines Films "Keinohrhasen" bei der Vorauswahl fuer den Deutschen Filmpreis 2008 erklaert hatte (s. BFV-Newsletter 01/2008). Einen Tag zuvor war Schweiger fuer den Film mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet worden.
http://www.filmecho.de
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Deutsche Filmkritiker waehlten "Yella" zum Film 2007

Die deutschen Filmkritiker haben den Kinofilm "Yella" von Christian Petzold zum besten deutschen Film des Jahres 2007 gekuert und auch die Gewinner in den Kategorien Spielfilmdebuet, Darstellerin und Darsteller, Dokumentarfilm, Drehbuch, Kamera, Musik, Schnitt und Experimentalfilm gekuert. Bei der Mitgliederversammlung am 14. Februar wurde auch ein neuer Vorstand fuer zwei Jahre gewaehlt.
http://www.vdfk.de
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Absolventenpreise vergeben und Honorarprofessor ernannt

In der Hochschule fuer Film und Fernsehen (HFF) "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg sind die von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) Muenchen und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestifteten Foerderpreise fuer die besten Absolventenfilme vergeben worden. Je 18.000 Euro gab's fuer Reto Caffis "Auf der Strecke" (Kunsthochschule fuer Medien Koeln) und Maja Classens "Osdorf" (HFF "Konrad Wolf"). Ausserdem uebergab HFF-Praesident Prof. Dr. Dieter Wiedemann die Ernennungsurkunde zum Honorarprofessor fuer Medienmarketing an Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
http://www.hff-potsdam.de
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Universal Pictures kommt mit Produktionszweig nach Berlin

Universal Pictures wird in Berlin einen eigenen Produktionszweig aufbauen. Das Hollywood-Studio plant eine Produktionseinheit, die lokale Stoffe in Kinoproduktionen umsetzt, kuendigte David Linde, Co-Chairman Universal Pictures, in einem "Filmwoche"-Interview an. Andrea Willson, ehemalige Leiterin der Deutschen Columbia Pictures Filmproduktion, soll den Berliner Universal-Ableger leiten.
http://www.mediabiz.de
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ZDF-Nachwuchsaktion Talentprobe@DaskleineFernsehspiel

Mit dem Projekt "Talentprobe@DaskleineFernsehspiel" bietet die gleichnamige ZDF-Redaktion jungen Talenten die Chance, ihre ersten Kurzfilme auf zdf.de zu praesentieren. Ab dem 15. Maerz koennen die Ausschreibungskriterien sowie weitere Informationen unter folgendem Links abgerufen werden:
http://daskleinefernsehspiel.zdf.de
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ZDF Enterprises kauft TV-Produktionsfirma

ZDF Enterprises will die Hamburger Produktionsfirma doc.station komplett uebernehmen. Das Vorhaben wurde jetzt beim Bundeskartellamt zu Pruefung angemeldet, bestaetigte ein Sprecher
der Behoerde gegenueber dem Hamburger Informationsdienst "new business". doc.station wurde 1999 gemeinsam von der ZDF-Tochtergesellschaft und Katharina Trebitsch zur Entwicklung von non-fiktionalen Reportagen und Dokumentationen gegruendet.
http://presseportal.de/pm/20129
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MDM-Nachwuchstag in Erfurt

Bis 1. April koennen sich talentierte Autoren und Regisseure aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thueringen mit ihren Ideen fuer die Teilnahme am Nachwuchstag der Mitteldeutschen Medienfoerderung (MDM) am 19. Juni im neu erbauten KinderMedienZentrum in Erfurt bewerben. Das beste Projekt wird erstmals mit dem Kontakt Foerderpreis in Hoehe von 3000 Euro belohnt.
http://www.mdm-online.de
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Trainingsangebote fuer High Definition

Gleich zwei Angebote im Maerz gibt es fuer Filmschaffende, die mit dem Zukunftsformat High Definition (HD) arbeiten: Am 5. Maerz startet die HD academy als Serie von Workshops in Berlin-Brandenburg, bei denen Experten der verschiedenen Produktionsbereiche (Kamera, Maske, Licht, Design, Postproduction) Training anbieten. Bei der internationalen Konferenz InsightOut an der HFF "Konrad Wolf" findet am 11./12. Maerz mit HD Expo eine Messe statt, die Einblicke in den komplett digitalen Produktionsprozess bietet.
http://www.hdatwork.de
http://www.insightout-training.net
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Technik-Oscars auch fuer deutsche Innovationen

Fuer technische und wissenschaftliche Leistungen im Filmbereich verleiht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (USA) so genannte "Technik-Oscars". Einige davon gehen in diesem Jahr auch an Mitarbeiter der deutschen Firmen Flowline, Ottec und P+S-Technik. http://www.oscars.org/scitech/2007/winners.html

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9. Anmeldung/Impressum
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Erscheinungsdatum: Der BFV-Newsletter erscheint immer am vierten Donnerstag im Monat. Wenn Sie den BFV-Newsletter kostenlos erhalten wollen, melden Sie sich bitte persoenlich an unter www.connexx-av.de/newsletter_bfv.php .

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik erreichen Sie uns unter:
connexx.av GmbH
c/o ver.di LBZ Hamburg
Olaf Hofmann
Besenbinderhof 60
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mail: olaf.hofmann@connexx-av.de

Redaktion dieses Newsletters:
Olaf Hofmann und konzeptW

Impressum und V.i.S.d.P.
Dieser Newsletter wird von Wille Bartz, Geschaeftsfuehrer connexx.av GmbH, dem Projekt der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, monatlich herausgegeben.
connexx.av GmbH
c/o ver.di LBZ Niedersachsen
Wille Bartz
Goseriede 10-12
30159 Hannover

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