Film & Fernsehen

BFV begrüßt Vorstoß von Volker Kauder zur Änderung bei ALG1-Gesetz

(BFV-Newsletter 04/2011) Beim traditionellen Filmempfang der Bundestagsfraktionen von CDU und CSU versprach deren Vorsitzender Volker Kauder, das im August 2009 in Kraft getretene Gesetz zum Bezug von Arbeitslosengeld I durch eine verkürzte Anwartschaft, nach den Bedürfnissen der Filmschaffende zu verändern. In welche Richtung Kauder dabei denkt, blieb allerdings offen.
Das gegenwärtige Gesetz erreicht nach bisherigen Erhebungen der Bundesagentur nur einen kleinen Teil der betroffenen Filmschaffenden. Dies liegt vor allem daran, dass die Anwartschaftszeit überwiegend durch Arbeitsverhältnisse bis maximal sechs Wochen gebildet werden muss. Zweiter Grund für die Wirkungslosigkeit des Gesetzes ist die Deckelung des Jahres-Einkommens auf wenig mehr als 30.000 Euro. Hier waren sich damals SPD und CDU weitgehend einig. Kritisiert wurden gerade diese beiden Hürden vom BundesFilmVerband in ver.di (BFV) und dem Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS). „Wir brauchen eine deutlich verbesserte soziale Absicherung für die Beschäftigten bei Film- und Fernsehproduktion und fordern die Rücknahme dieser beiden Restriktionen, wobei die Beschränkung der Beschäftigungsdauer auf sechs Wochen auch noch die tarifliche Zeitkontenregelung konterkariert. Diese ist gerade dafür gedacht gewesen, Anwartschaftszeiten zu bilden, und sie sollte vielmehr durch eine gesetzliche Regelung ergänzt werden“, verweist der BFV-Vorstand auf seine Position.
Kauders Einschätzung stützte sich auf eine aktuelle Umfrage zur neuen Anwartschaft, die der BFFS im Herbst 2010 durchgeführt hat. Danach profitierte nur ein sehr kleiner Teil der Schauspieler von dem Gesetz. Um gegenüber der Politik noch besser aufgestellt zu sein und weitere Daten liefern zu können, führt der BFV seinerseits noch bis zum 31.5. eine Umfrage zur sozialen Absicherung der Filmbeschäftigten durch. Film- und Fernsehschaffende können sich noch an der Umfrage beteiligen und damit wichtige Informationen für eine erfolgreiche Lobbyarbeit liefern.

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