Film & Fernsehen

SET-Geschichten: Amt für Arbeitsschutz informiert zur Arbeitszeit seit Herbst 2010

(BFV-Newsletter 03/2011) Als sich Gewerkschaftskollegen aus dem Vorstand des BundesFilmVerbandes BFV im August 2008 zu einem ersten Gespräch mit Vertretern der Behörde in Hamburg zusammen setzten, um zu dem Arbeitszeitproblem am SET eine Vorgehensweise zu diskutieren, ahnte wohl niemand, dass zwei Jahre später ein Info-Flyer zum Thema Arbeitszeiten vom Amt für Arbeitsschutz die Branche ins Staunen versetzt.
Schnell wurde man sich von Behördenseite und Filmschaffendenvertretern einig: Nur wenn viele handelnde Personen am Tisch säßen, könnte zu dem Thema auch etwas Brauchbares entstehen. „Damit liegen nicht alle Arbeitszeiten beim Filmdreh plötzlich bei 10 Stunden, aber das Thema Arbeitszeit und Gesundheitsschutz gewinnt am SET immer mehr an Bedeutung; die Umsetzung der Zeitkonten entwickelt sich immer besser und durch die mittlerweile eingeführte tarifliche Höchstarbeitszeit erkennen sogar schärfere Kritiker an, dass ja tatsächlich nach 12-13 Stunden häufig Schluss ist, wo es früher dann noch zwei drei Stunden länger ging“, kommentiert ein Vorstandsmitglied den Erfolg. So wurden von der Behörde neben den Filmgewerkschaftern auch Produzentenvertreter von Studio Hamburg und Network Movie, sowie der Betriebsrat und Sicherheitsingenieur von Studio Hamburg eingeladen. Zusätzlich nahm noch ein freier Produktionsleiter teil. So entstand eine kleine Projektarbeitsgruppe, die sich während der letzten zwei Jahre insgesamt dreimal traf und zur Arbeitszeit am SET die Erfahrungen mit den jeweiligen gesetzlichen und tariflichen Rahmenbedingungen austauschte und Vorschläge zur Umsetzung der gemeinsamen Spielregeln machten.

Die Behördenvertreter berichteten von ihren zahlreichen Setbesuchen, die Arbeitgeber vom Aufwand der Arbeitszeiterfassung und schwierigen Beziehung zum Auftrag gebenden Sender und die Filmschaffenden-Vertreter von immer noch zu langen Arbeitszeiten sowie dem Problem der pauschalen Abgeltung bei Zeitkonten und Gage. Einig wurden sich die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch hier nicht, aber das Thema Arbeitszeit war und ist noch immer in aller Munde. Und siehe da, es verändert sich was! Ein Projekt mit Aufklärungscharakter fand mit einem Informationsflyer sein Ergebnis. Dauerhaft ändert und verbessert sich natürlich nur noch mehr, wenn die beteiligten Filmschaffenden sich besser organisieren und mithelfen die Missstände von Gesetzes- und Tarifbrüchen aufzudecken. Die Meldung bei allen connexx-Standorten ist und bleibt anonym, problemlos und kostenfrei.

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