BFV plädiert für Ausbau des DFFF und verweist auf seine Investitionskraft

(BFV-Newsletter 02/2011) Erstmals wurde der DFFF 2010 nicht ausgeschöpft, nur knapp 59 der 60 Mio. konnten ausgegeben werden. Der verbleibende Betrag fließt zurück in den Bundeshaushalt. Die Bilanz des Fonds kann sich ansonsten sehen lassen.
Alle geförderten Filme erlebten ihre Uraufführung im Kino, aus dem Jahre 2007 steht nur noch die Fertigstellung von Fatih Akins Langzeitdoku über Müllhalden in der Türkei aus. Der Beirat bewilligte in einigen Ausnahmefällen, dass zwischen Fertigstellung der Nullkopie und Kinostart mehr als 12 Monate liegen. Rund 90% der Filme wurden mit mehr als der in der Richtlinie geforderten Mindestzahl an Kopien gestartet. Daher ergaben sich keine Rückzahlungen von Mitteln.

Die Erfolgsbilanz sei offensichtlich, mit den bisher ausgezahlten 234 Mio. Euro seien Investitionen von 1,4 Mrd. Euro ausgelöst worden. Daher versprach Kulturstaatsminister Bernd Neumann auf der Berlinale mehrmals, sich für eine weitere Verlängerung des Subventionstopfes einzusetzen. Das sei angesichts der allgemeinen Haushaltlage jedoch kein Selbstläufer. Der Vorstand des BundesFilmVerbandes BFV fordert Stärkung der Beschäftigungssituation durch die Fortführung des DFFF und verweist auf dessen enorme Investitionskraft. Gleichzeitig mahnen der BFV aber auch wiederholt an, Förderungen unmittelbar an die Tarifgebundenheit der geförderten Produktionen zu koppeln.

Neumann forderte die Filmbranche auf, sich an der weiteren Ausgestaltung der Richtlinie zu beteiligen, um die Diskussion aber gleich wieder zu beschränken. Neben dem hochbudgetierten Film müssten auch Arthouse- und Dokumentarfilme weiter in den Genuss der Förderung kommen. So bleibt es wohl eher bei Feinjustierungen, die Kosten für Visual Effects könnten künftig berücksichtigt werden, regte er an. Auch eine Diskussion, wie viele Filme der Markt vertrage und wie sie künftig besser ausgewertet können, ist für ihn vorstellbar. Ein Problem ist offensichtlich nicht in seinem Fokus. Ursprünglich war der DFFF angetreten, die Eigenkapitalbasis der Produzenten zu stärken. Die Lösung dieses Grundproblems der deutschen Filmszene ist weitgehend ausgeblieben. Der DFFF ist heute der verlässlichste, aber letztlich nur ein Förderbaustein für die Produktion von Filmen unter vielen.

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