AV-Produktion

CinePostproduction will 70 Arbeitsplätze in Hamburg und München abbauen

(BFV-Newsletter 1/2011) Gerüchte gab es bereits im Vorfeld, nun ist es von der Geschäftsführung offiziell verkündet: die CinePostproduction will die Herstellung von Kino-Filmkopien in Berlin konzentrieren. Von der unternehmerischen Umgestaltung sollen 70 Beschäftigte in Hamburg und München betroffen sein, die in geringer Anzahl nach Berlin versetzt oder entlassen werden sollen.
Grund für die Maßnahme ist laut einer ad-hoc Meldung vom 13.1.2011 des Vorstands der Cinemedia die Digitalisierung der Kinoleinwände, weswegen die Filmkopierwerke im bisherigen Ausmaß überflüssig werden. Für die strategische Ausrichtung auf das digitale Geschäft soll nun finanzieller Spielraum geschaffen werden, mit dem auf Marktschwankungen flexibel reagiert werden kann - und wie so häufig zu Lasten der Beschäftigten. Aber gerade weil der digitale Trend weder überraschend noch neu ist und das Unternehmen seit Jahren daraufhin arbeitet, ist eine plötzliche Krisenmaßnahme, wie Entlassungen sie darstellen, unverständlich. Das sehen auch der Gesamtbetriebsrat (GBR) und die Gewerkschaft ver.di so.

Der GBR führte bereits erste Gespräche mit der Geschäftsführung, die ihrerseits ein Gesamtkonzept noch nicht plausibel erläutern konnte. Ohne ein Gesamtkonzept für die vier Standorte der CinepostProduction im Rahmen der betriebsändernden Maßnahme, bei dem auch Beschäftigungssicherung berücksichtigt werden müsse, so der GBR, werden sich Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan schwierig gestalten.

Ver.di wird sich parallel zu den betrieblichen Aktivitäten der Betriebsräte für eine tarifliche Beschäftigungssicherung einsetzen und fordert zunächst den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. In den betroffenen Standorten werden in Kürze Mitgliederversammlungen stattfinden um ein gewerkschaftliches Vorgehen auf Bundesebene abzustimmen.


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