Film & Fernsehen

Politik erwartet nur einen Korb-3 beim Urheberrecht

(BFV-Newsletter 9/2010) Steve Jobs verriet erstmals, welche Dimension die Downloads 2009 hatten. 11,7 Mrd. Songs wurden über iTunes heruntergeladen, dazu 450 Mio. TV-Episoden, 100 Mio. Filme und 35 Mio. Bücher.
160 Mio. Menschen in 23 Ländern würden die Möglichkeit zum Kauf künstlerischer Produkte im Netz bereits nutzen. Der Apple-Gründer erwartet wie die Produzenten, dass die Zahl der Video-on-Demand-Nutzer kontinuierlich steigt. Und damit auch die Einnahmen für die Anbieter. Das sehen die gewerkschaftlichen Urheber und Leistungsschutzberechtigten im BFV in ver.di genauso; ihre Vorstellungen einer angemessenen Vergütung durch Folgeverwertung von Urheberleistungen im Rahmen der aktuell geführten Tarifverhandlung gehen genau in diese Richtung. Doch der Aufbau ihrer Geschäftsmodelle wird durch die Piraterie behindert, diese Weisheit wurde bei der Medienwoche Berlin-Brandenburg noch einmal hinterfragt. Wobei schon beim Fachpublikum der Riss durch die Generationen deutlich wurde. Während junge Filmemacher und Journalisten das Urheberrecht im Internet in Frage stellten, wurde es von den älteren verteidigt. Während die einen klagten, dass die kleinen Down- und Uploader mit Mahnbescheiden und überhöhten Gebühren von Anwälten zur Kasse gebeten werden, verteidigten die Urheber ihre Rechte. Schließlich hängen von den künftigen Einnahmen im Netz die weitere Produktion und auch die Vergütung ab. Doch die Mühlen der Politik mahlen in Deutschland langsamer als in anderen Staaten, betätigte Dr. Günter Krings, Rechtsexperte in der CDU-Bundestags-Fraktion. Noch sei unklar, wann Justizministerin Sabine Leuthäuser-Schnarrenberger den 3. Korb des Urheberrechts ins Kabinett einbringt. In dieses Gesetzgebungsverfahren müssten dann allerdings alle offenen Fragen integriert werden, da es lediglich einen Beratungsanlauf geben werde.

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