AV-Produktion

Unterschriftenaktion bringt ersten Erfolg bei VTFF-Verhandlungen

(BFV-Newsletter 05/2010) 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus filmtechnischen Betrieben hatten die ver.di-Forderungen im Vorfeld der vierten Tarifrunde durch ihre Unterschrift unterstützt.
An der Aktion beteiligten sich die Betriebe: Cinepostproduction - Geyer Köln, Geyer Berlin, Atlantik-Film Hamburg; Studio Babelsberg; WDR-mediagroup Ossendorf; Bavaria-Studio Unterföhring, Bavaria-Film und FTA-Bavaria Geiselgasteig. Darüber hinaus kamen die Beschäftigten in vielen Betrieben auch zusammen und diskutierten die Tarifforderung auf breiter Basis. In Folge der permanent steigenden Miet- und Lebenshaltungskosten ist hier eine deutliche Gehaltssteigerung über der Inflationsrate bei längeren Laufzeiten notwendig. Nach neun Jahren Reallohnverlust ist dies überfällig.

Die ver.di-Verhandlungskommission hat dies als sehr hilfreich und als Bestätigung dafür gewertet, keine Zuschlagskürzungen zu akzeptieren. „Nun ist dank der Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen echte Bewegung in der Verhandlung. Aber das Lohnangebot des VTFF bleibt enttäuschend, denn es liegt unter dem Niveau der aktuell niedrigen Inflationsrate von 1,0 %. Mit bevorstehenden noch stärkeren Preissteigerungen käme es für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dann zum Reallohnverlust“, erklärte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel. Immerhin konnte die Forderung nach Zuschlagskürzung durch die Aktion der Kollegen in den Betrieben abgewehrt werden. Der VTFF knüpft diesen Verzicht seiner Forderung aber an die Bedingung seines Angebots bei der Erhöhung der Gehälter von gerade mal 0,8%. Die technischen Dienstleister begründen diese Position mit ihren erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die durch den steigenden Kosten- und Investitionsdruck verursacht werden und sich durch die Krise der Filmförderungsanstalt (FFA) weiter ausweiten.

Angesichts der veränderten Verhandlungsposition der Arbeitgeberseite hat ver.di sich bereit erklärt, über eine zweistufige Tariferhöhung und eine Laufzeit länger als 12 Monate zu verhandeln.

Doch der VTFF will zunächst eine Abspeckung der Gewerkschaftsforderungen. Unterschiedlich bewerten ver.di und der Verband für filmtechnische Betriebe (VTFF) die vierte Verhandlungsrunde für die Beschäftigen von Filmproduktions-, Postproduktions- und Studiobetrieben. Ver.di betont, in die Gespräche „ist deutlich mehr Bewegung gekommen“. Die Gegenseite beklagt, von Seiten der Gewerkschaft sei noch kein neues Angebot vorgelegt worden. Die Verhandlungen seien ergebnislos verlaufen, da entgegen der Vereinbarung, ein neues Angebot vorzulegen, ver.di seine Position nach einer 4,5% linearen Erhöhung der Gehälter unverändert aufrechterhalten habe. Der VTFF hat eine Gehaltserhöhung von je 0,8% ab Juli 2010 und ab April 2011 für eine Laufzeit bis Ende 2011 vorgelegt. Ver.di hatte den unveränderten Abschluss des Manteltarifvertrages mit den darin enthaltenen Zuschlagsregeln gefordert. Erst wenn ver.di neue Vorschläge übermittelt und damit Bewegung signalisiert, wird im Juni weiter verhandelt werden, kündigt der VTFF an. Ver.di geht dagegen davon aus, dass die nächste Verhandlungsrunde am 14. Juni voraussichtlich in Unterföhring stattfindet. Die Verhandlungskommission bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die mit ihren Aktionen den Gewerkschaftsforderungen Nachdruck verliehen haben.


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